Ein Leben lang gefangen: Keto, der Orca, wurde ein Leben lang ausgebeutet und war in winzigen Becken in verschiedenen Vergnügungsparks eingesperrt. Seit 2006 lebte er im Loro Parque auf Teneriffa. Jetzt ist er mit nur 29 Jahren in seinem engen Chlortank gestorben. PETA appellierte deshalb heute an den Loro Parque, die verbleibenden Orcas in ein Schutzgebiet zu überführen und dafür mit dem Whale Sanctuary Project Kontakt aufzunehmen. Weiter forderte die Tierrechtsorganisation das Reiseunternehmen TUI erneut schriftlich auf, keine Tickets mehr in den Loro Parque und andere Delfinarien zu verkaufen. Zuletzt hatte PETA gemeinsam mit Sarah Connor in Berlin vor dem Reisebüro World of TUI für die Freiheit von Orcas demonstriert.
„Keto hat nie erfahren, wie es ist, in Freiheit den Ozean zu durchschwimmen und in seiner Familiengruppe aufzuwachsen. Wir können sein Andenken nur ehren, indem wir uns gegen die Gefangenhaltung von Delfinen einsetzen und niemals Parks besuchen, die Orcas wie ihn ausbeuten“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin bei PETA. „Ketos Tod erinnert uns auf tragische Weise erneut daran, dass diese empfindsamen und intelligenten Tiere nicht in winzige Becken gehören.“
Wer war Keto?
Keto war einer der vier Orcas, die im Loro Parque auf Teneriffa gefangen gehalten wurden. Dort starb er nun, offenbar nachdem er krank geworden war. Während seines kurzen Lebens wurde Keto zwischen verschiedenen Meeresparks hin- und hergereicht, bevor er 2006 in den Loro Parque kam. Dort wurde er gezwungen, sinnlose Kunststücke vorzuführen. Er wurde als Zuchtmaschine benutzt und war dabei in einem kleinen Chlorbecken eingesperrt. Keto hatte nie die Möglichkeit, in den Tiefen des Ozeans zu schwimmen oder bedeutungsvolle Beziehungen zu anderen Mitgliedern seiner Gruppe aufzubauen. Die Verantwortlichen in Loro Parque und SeaWorld verweigerten ihm auch nur die geringste Andeutung eines natürlichen Lebens.
Seit seiner Geburt gefangen, seiner Mutter entrissen
Keto wurde 1995 in SeaWorld Orlando, Florida, als Ergebnis des dortigen Orca-Zuchtprogramms geboren. Dieses wurde nach einer energischen PETA-Kampagne inzwischen eingestellt. Seine Mutter Kalina war der erste Orca, der nach seiner Geburt in einem SeaWorld-Park überlebte. Ketos Vater Kotar starb, als sich ein Beckentor öffnete und seinen Schädel zerschmetterte. Ketos älterer Bruder Keet ist immer noch in SeaWorld gefangen. In der Natur leben Orcas in komplexen, matriarchalischen Sozialstrukturen. Männliche Orcas bleiben oft ein Leben lang bei ihren Müttern und können bis zu 60 Jahre alt werden. Im Jahr 1999 trennte SeaWorld den vierjährigen Keto von seiner Mutter und brachte ihn zum Park in San Diego. Bald darauf schickte ihn das Unternehmen nach Ohio, gefolgt von San Antonio.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.