Ende der Gefangenschaft für 4000 Tiere: Nach jahrelanger Kampagnenarbeit von PETAs Partnerorganisationen – Marineland in Antibes schließt im Januar

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Wieder ein Tierqualpark weniger: Der Wasserpark Marineland in Antibes (Frankreich) schließt im Januar 2025 nach 50 Jahren Betrieb seine Türen. 4000 Tiere, darunter zwei Orcas, suchen nun ein neues Zuhause. Zu verdanken ist das nicht zuletzt den Bemühungen von PETA Deutschland, PETA Frankreich und anderen PETA-Partnerorganisationen, zahlreichen weiteren Tierschutzorganisationen und deren Unterstützern. Dazu zählten Proteste vor dem Park, Petitionen, Briefe sowie Enthüllungsberichte. Ein Aktionsaufruf erhielt die Unterstützung von fast 50.000 PETA-Frankreich-Unterstützern, PETA Deutschland hatte 20.000 Unterschriften zur Schließung des Parks gesammelt. Unter anderem posierte Pamela Anderson nackt in einer Badewanne, die an die winzigen Becken erinnert, in denen die Tiere untergebracht sind. Dazu forderte sie Influencer auf, während der coronabedingten Schließung in ihren eigenen Badewannen zu posieren. Der französische YouTube-Star Greg Guillotin setzte ebenfalls ein Zeichen, indem er sich für eine andere Kampagne von PETA Frankreich in ein „Fischglas“ zwängte.

„Frankreich hat mit seinem bahnbrechenden Verbot von Zucht und Import von Zahnwalen ein europaweites Zeichen gegen Delfinarien gesetzt – ebenso wie die flämische Regierung in Belgien. Die deutsche Regierung ist nun in der ethischen Pflicht, die Gefangenhaltung von Delfinen endlich ebenfalls gesetzlich zu untersagen“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin bei PETA. „Wir hoffen, dass alle Tiere des Parks ein besseres Zuhause finden. Die beiden Orcas Wikie und Keijo müssen in ein Meeresschutzgebiet gebracht werden. Sie in einen anderen Park zu schicken, wäre ein völliger Verrat an den Tieren und den Zielen des Verbots.“

Gefangenschaft von Walen ist grausam

Die Tiere, die aus ihrer Heimat im Meer entführt oder in Gefangenschaft gezüchtet werden, um in Meeresparks missbraucht zu werden, gehören zu den sensibelsten und intelligentesten Lebewesen der Welt. In Gefangenschaft müssen sie in kargen, kleinen und chemisch behandelten Wasserbecken leben und werden gezwungen, dem johlenden Publikum entwürdigende Kunststücke vorzuführen. Im Gegensatz dazu schwimmen Orcas und Delfine in freier Wildbahn weite Strecken und verfügen über komplexe soziale Strukturen.

Die Tiere in den Meeresparks werden schlecht ernährt und müssen endlose Trainingsprogramme über sich ergehen lassen. Sie leben oft in inkompatiblen Gruppen, was zu Angriffen, Verletzungen und sogar zum Tod führen kann. Im März war der 25-jährige Orca Inouk der zweite Orca, der innerhalb von weniger als sechs Monaten in den Becken von Marineland Antibes starb. Allein von 2021 bis 2022 mussten drei Orcas im notorisch grausamen Loro Parque auf Teneriffa ihr Leben lassen. Mit 29 Jahren war Keto der jüngste Orca, der dort vor nur wenigen Wochen starb.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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