Am Donnerstag startet in Würzburg der von Circus Krone veranstaltete Weihnachtszirkus mit Dressuren von Papageien, Pferden und Hunden. Auch wenn keine Großwildtiere auftreten müssen, werden dennoch andere Tiere zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet. PETA kritisiert, dass die Würzburger Stadtverwaltung, trotz des Wissens um das Tierleid bei Circus Krone, dem Antrag für das Zirkus-Gastspiel zugestimmt hat. Denn mit dem Gastspiel wird indirekt auch die Dressur von Großwildtieren unterstützt: PETA-Veröffentlichungen belegen seit Jahren, dass die Tiere bei Circus Krone unter großen Qualen leiden. Auch Videoaufnahmen der diesjährigen Tournee zeigen unter anderem sichtlich gestresste Pferde und einen auf den Hinterbeinen hüpfenden Tiger. Whistleblower-Aufnahmen vom August 2024 aus der Krone-Farm im bayerischen Weßling, dem angeblichen „Altersruhesitz“ der Tiere, belegen auch dort den Peitscheneinsatz gegen verängstigte Großkatzen. Im November 2022 filmte ein Augenzeuge, wie ein Zirkusmitarbeiter ein Pferd mit einem Strick auf den Kopf schlägt.
„Es ist enttäuschend, dass die Stadt Würzburg diesem notorischen Tierqual-Zirkus trotz der bekannten Tierschutzproblematik weiterhin eine Bühne bietet. Nicht nur Großkatzen und Elefanten leiden im Zirkus – auch für Papageien, Pferde und Hunde bedeutet der Zirkusalltag ein Leben mit erheblichen Entbehrungen“, so Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Die Gefangenschaft, Misshandlung und Ausbeutung fühlender Lebewesen bei Circus Krone muss ein Ende haben. Wir setzen daher auf das Mitgefühl der Bevölkerung und bitten alle Menschen, das Tierleid nicht durch einen Besuch im Zirkus zu unterstützen.“
PETA hatte 2020 im Vorfeld der beabsichtigten Vertragsschließung mit Circus Krone den Oberbürgermeister und die Stadtratsfraktionen in Würzburg angeschrieben, über das Tierleid im Zirkus informiert und angemahnt, dass die Zulassung des Zirkus-Gastspiels ein fatales Zeichen gegen den Tierschutz wäre. Andere Städte haben die Zeichen der Zeit besser erkannt: Circus Krone hatte sich schon 2018 in Ingolstadt als Weihnachtszirkus mit mehrjähriger Laufzeit beworben. Der Stadtrat hatte in diesem Fall gegen den Antrag gestimmt und im gleichen Zug ein Wildtierverbot beschlossen.
Gravierendes Tierleid bei Circus Krone
Veterinärbehörden, Staatsanwaltschaften und behördliche Gutachter stellten in der Tierhaltung bei Circus Krone wiederholt gravierende Missstände fest. PETA weist darauf hin, dass auf PETA.de/Circus-Krone veröffentlichte Verfehlungen des Zirkus die Verhaltensstörungen der Elefanten, einiger Pferde und Löwen zeigen. Zudem geben sie einen Einblick in den gewaltvollen Umgang mit vielen Tieren. Hinzu kommen die katastrophalen Haltungsbedingungen bei Circus Krone: In der Regel sind die Löwen und Tiger in einem kleinen Hinterhof des Münchner Winterquartiers untergebracht. Auch Pferde können im Zirkus nicht artgerecht gehalten werden.
Tiere leiden im Zirkus
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus. Dies entspricht auch der Auffassung von 62 Prozent der Deutschen, die laut einer repräsentativen Meinungsumfrage die Haltung und Zurschaustellung von Tieren im Zirkus ablehnen. Die ständigen Transporte, die viel zu kleinen Gehege und eine Dressur, die gerade bei Wildtieren von Gewalt und Zwang geprägt ist, führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod.
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PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.