Die reisende Pferdeshow „Cavalluna“ gastiert am Wochenende mit dem Programm „Grand Moments“ in Dortmund. Für die Pferde bedeuten die langen Transporte, die mangelhaften Haltungsbedingungen sowie eine von Zwang geprägte Vorführung ein Dasein voller Stress und Leid. Um auf diese Ausbeutung aufmerksam zu machen, veranstaltet das PETA Streetteam Dortmund eine aufsehenerregende Protestaktion. Diese findet direkt zum Showbeginn am Samstag von 12:30 bis 14:00 Uhr vor der Westfalenhalle statt. Eine Person schwingt eine Peitsche und „dressiert“ einen als Pferd verkleideten Freiwilligen, der sich ängstlich wegduckt. Andere Protestierende halten Schilder, Banner und Poster, die über das Tierleid bei Cavalluna aufklären.
„Es ist schockierend, dass Pferde noch immer auf Lkws quer durch Europa gefahren werden, um Menschen zu ‚bespaßen‘“, so Streetteam-Leitung Tim Werner. „Wir machen uns dafür stark, dass Tiere weder hier noch in anderen Shows und Zirkussen ausgebeutet werden dürfen.“
Pferde sind unfreiwillige Darsteller
Die laute Musik sowie die Feuer- und Lichteffekte bei solchen Shows bedeuten für die sensiblen Fluchttiere immensen Stress. Zudem werden bei der Pferdedressur meist sogenannte Trensen und Kandaren verwendet. Dieses „Gebiss“ liegt im Pferdemund, ist mit den Zügeln verbunden und soll die Tiere gefügig machen. Auch die sogenannte Rollkur kam während derartiger Shows bislang häufig zum Einsatz, um die Tiere zu kontrollieren. Dabei gilt sie seit 2020 laut Leitlinien für den Pferdesport als tierschutzwidrig. Der Kopf des Pferdes wird bei der Rollkur Richtung Brust gezogen, was zu einer schmerzhaften Überdehnung des Halses führt. Das rasante Tempo in der engen Arena und die Akrobatik am und auf dem Pferderücken bergen Verletzungsgefahren für Tier und Mensch; Stürze sind daher keine Seltenheit. PETA weist darauf hin, dass auch der Transport und die Unterbringung in engen Boxen eine große Belastung für die bewegungsfreudigen Tiere sind.
Unter natürlichen Bedingungen leben Pferde in Herden und bewegen sich bis zu 16 Stunden täglich. Bewegungsmangel kann mittelfristig Verhaltensstörungen und Schäden an Muskeln, Sehnen und Skelett verursachen. Durch die ständige Haltung in Boxen und auf Lkws werden die Selbstreinigungsmechanismen der Atemwege und der gesamte Stoffwechsel beeinträchtigt. Pferde benötigen neben ausreichend Auslauf – vorzugsweise in einer Aktiv- oder Offenstallhaltung – auch gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben. Auf Dauer können zudem lebensgefährliche körperliche Beeinträchtigungen folgen. In guter Haltung kann ein Pferd 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
Das PETA Streetteam Dortmund ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
Details zur Aktion:
Datum: Samstag, 21. Dezember 2024
Uhrzeit: 12:30 bis 14:00 Uhr
Ort: Vor der Westfalenhalle Rheinlanddamm 200, 44139 Dortmund
Kontakt vor Ort: Tim Werner, Streetteam-Leitung, gerne stellen wir Kontakt her.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
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