Warm, gemütlich und tierleidfrei durch die Winterzeit: PETA-Expertin empfiehlt tierfreundliche Alternativen zu Daunen

PETA Logo

Augen auf beim Kauf von Bettwaren, Jacken, Handschuhen und Co.: Viele Produkte des täglichen Lebens enthalten Daunen. Um diese zu „produzieren“, wird Gänsen und Enten in Ländern wie Polen, Ungarn und China teils bei vollem Bewusstsein die unterste Federschicht aus der Haut gerissen – blutige und schmerzhafte Wunden sind die Folge. Julia Zhorzel, Fachreferentin für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA, erklärt, worauf Verbraucherinnen und Verbraucher achten sollten und welche tierfreundlichen und modernen Alternativen besonders empfehlenswert sind.


„Mit etwas Übung und den passenden Tipps ist es ganz leicht, Produkte tierischen Ursprungs zu erkennen und sich für tierfreundliche Alternativen zu entscheiden“, so Julia Zhorzel. „Synthetische und pflanzliche Materialien überzeugen nicht nur aus Tierschutzaspekten, sie bieten häufig auch klare Vorteile in Bezug auf Gesundheit, Pflege, Umweltfreundlichkeit und Preis.“

Diese Produkte enthalten häufig Daunen:

  • Mäntel, Jacken und Westen: Im Futter oder in Kapuzen von Wintermänteln und -jacken sind in vielen Fällen Daunen verarbeitet. Hier ist es sinnvoll, sorgsam die Produktetiketten zu lesen und im Zweifelsfall gezielt nachzufragen – Bekleidung, die Daunen enthält, muss in der Regel mit dem Hinweis „Enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs“ gekennzeichnet sein. Der Markt bietet eine Vielzahl veganer Mäntel und Jacken, deren Futter aus pflanzlichen und synthetischen Materialien wie Baumwolle, Polyester oder Kapok – einer weichen Pflanzenfaser, die aus den Früchten des Kapokbaums gewonnen wird – besteht.
  • Handschuhe: Fäustlinge oder Ski- und Snowboardhandschuhe werden oft mit Daunen gefüttert, bestehen aus Leder und Wolle oder sind mit Pelzbesätzen bestückt. Tierfreundinnen und Tierfreunde vermeiden diese Produkte und kaufen Alternativen aus Baumwolle, Acryl oder Polyester.
  • Schlafsäcke: Statt in Daunen zu übernachten, empfiehlt es sich, kuschelig warme Schlafsäcke mit einer Fütterung aus PrimaLoft oder Thermore Ecodown zu wählen. Die Materialien sind auf Basis von Polyester hergestellt, hygienisch, trocknen im Gegensatz zu Daunen sehr schnell und haben hervorragende Isolationseigenschaften.
  • Kissen und Decken: Oberbetten, Steppdecken und Kissen aus Daunen lassen sich im Gegensatz zu tierfreundlichen Füllmaterialien nur schwer reinigen und pflegen – sie verklumpen im nassen Zustand leicht, was dazu führt, dass sie schlecht trocknen und ihre isolierenden Eigenschaften verlieren. Dies begünstigt das Bakterien- und Pilzwachstum. Tierfreundliche Alternativen sind Füllungen aus Baumwolle, Viskose, Polyester, Lyocell oder der Pflanzenfaser Kapok. Auch Füllungen aus Dinkel und Hirse sind allesamt für Menschen mit Allergien geeignet.
  • Matratzenauflagen: Einige auf dem Markt erhältliche Matratzenauflagen sind mit einer dünnen Daunenschicht gefüllt. Es ist auch hier ratsam, vor dem Kauf gründlich das Etikett zu lesen. Auf der Suche nach einem gepolsterten Matratzenbezug lässt sich auf Produkte aus Schaumstoff oder Formpolymer zurückgreifen – sie sind weicher und werden gewöhnlich aus Polyurethan hergestellt. Wer Pflanzenstoffe bevorzugt, kann Naturlatex wählen.
  • Sofas: Auch in Couchgarnituren und Sesseln können sich Daunen verstecken – insbesondere in den Kissenkomponenten. Wer tierfreundlich einkauft, wählt stattdessen Polstermöbel mit einer Polsterung aus Baumwolle, Naturlatex, Kokosfaser oder Schaumstoff.

Grundsätzlich gilt: Ein aufmerksames Lesen der Produktzusammensetzung vermeidet den unwissentlichen Kauf von Artikeln tierischer Herkunft und hilft, Produkte aus synthetischen oder pflanzlichen Materialien wie Baumwolle, Lyocell und Polyester zu finden. Bei Unsicherheit sollten die Hersteller kontaktiert werden.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Kontakt

Kontakt
Kopieren