Traurige Weihnachten für Tiere: Am Samstag hat das Gastspiel des Schweriner Weihnachtscircus begonnen. Nur einen Tag später hat PETA bereits Beschwerden aus dem Zirkus-Publikum erhalten. Diese meldeten einen rücksichtslosen Umgang mit Zebras, Kamelen und Pferden in der Manege und in den Stallungen. Die Tierrechtsorganisation übt scharfe Kritik an der tierschutzwidrigen Veranstaltung: Zebras und andere Tiere leiden in Zirkusbetrieben unter artwidrigen Haltungsbedingungen und einer meist von Gewalt und Zwang geprägten Dressur. Daher appelliert PETA erneut an den Schweriner Stadtvertretung sowie an die künftige Bundesregierung, ein Zirkus-Wildtierverbot auf den Weg zu bringen.
„Es ist alles andere als besinnlich oder feierlich, für ein kurzes, ohnehin zweifelhaftes Vergnügen des Zirkuspublikums weiterhin Tiere quer durchs Land zu karren und zu zwingen, in der Manege artwidrige ‚Kunststückchen‘ zu performen“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Angesichts des durch das Ampel-Aus gescheiterten Wildtierverbots auf Bundesebene sollte die Stadt Schwerin eine neue Initiative für ein kommunales Wildtierverbot im Zirkus auf den Weg bringen. Der Weihnachtszirkus sollte sich dem Zeitgeist stellen und dem Vorbild tierfreier Zirkusse wie Roncalli oder Flic Flac folgen, die die Zuschauerränge mühelos füllen.“
Deutschland Schlusslicht beim Schutz von Tieren im Zirkus
Die Bundestierärztekammer, der Bundesrat und zwei Drittel der Deutschen fordern seit Jahren ein Verbot von Wildtieren im Zirkus. Während in den vergangenen Jahren zahlreiche europäische Länder Regelungen erlassen haben, um Auftritte mit Wildtieren einzuschränken, gibt es in Deutschland noch immer kein Zirkus-Wildtierverbot. Mit der geplanten Novellierung des deutschen Tierschutzgesetzes war ein Verbot der Zurschaustellung von Giraffen, Elefanten, Nashörnern, Flusspferden, Primaten, Großbären, Großkatzen sowie Robben an wechselnden Orten vorgesehen. Durch den Bruch der Ampelkoalition ist dies vorerst gescheitert. Da eine bundesweite Regelung zur Einschränkung von Tierdressuren im Zirkus damit weiter auf sich warten lässt, drängt PETA auf kommunale Regelungen – zum Schutz von Tieren und Menschen.
Tiere leiden im Zirkus
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus. Die Haltung und Zurschaustellung sind für sie alle untrennbar mit Leid verbunden. Die ständigen Transporte, die viel zu kleinen Gehege und eine Dressur, die gerade bei Wildtieren von Gewalt und Zwang geprägt ist, führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.