Sorge um Tiere bei Zoo Zajac: PETA fordert Insolvenzverwalter auf, Geschäftsbetrieb ohne Tierhandel fortzuführen und Versorgung der Tiere höchste Priorität einzuräumen

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Tierverkaufsstopp längst überfällig: Medienberichten zufolge hat das Zoogeschäft Zoo Zajac GmbH in Duisburg kurz vor Weihnachten ein vorläufiges Insolvenzverfahren beantragt. Das Unternehmen beschäftigt 150 Mitarbeitende und beherbergt etwa 200.000 Tiere. PETA hat sich gestern mit einem Schreiben an die vorläufige Insolvenzverwalterin, die Rechtsanwältin Sarah Wolf von Anchor Rechtsanwälte, gewandt. Die Tierrechtsorganisation warnte darin vor einer raschen Einstellung des Geschäftsbetriebs. Dieser könnte dazu führen, dass eine hohe Anzahl Tiere ohne Unterbringung und Versorgung dastünden. PETA forderte zudem – auch an potentielle Investoren gerichtet – ein Ende des Verkaufs von fühlenden Lebewesen bei Zoo Zajac und dass die verbleibenden Tiere unter Aufsicht der zuständigen Behörden sukzessive vermittelt werden.

„Als Tierschutzorganisation machen wir uns große Sorgen um die Versorgung der verbleibenden Tiere bei Zoo Zajac. Behörden und Tierschutzvereine wären völlig überfordert, sollte das Geschäft von heute auf morgen schließen. Wichtig ist auch, dass ab sofort keine neuen Tiere mehr von den Zuchtbetrieben eingekauft werden“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Unsere Tierheime in Deutschland sind überfüllt und stehen an ihrer Kapazitätsgrenze – der Tierverkauf ist mit dem Tierschutz nicht vereinbar. Aus diesem Grund fordern wir das Ende des Tierhandels bei Zoo Zajac als wichtiges Zeichen für all die Lebewesen, die in den vergangenen Jahren in der Zoohandlung gelitten haben.“

Wiederholte Tierschutzverstöße bei Zoo Zajac

Zoo Zajac ist nach eigenen Angaben der größte Tierfachhandel der Welt. Auf etwa 12.000 Quadratmetern werden unter anderem hochsensible „exotische“ Tiere wie Faultiere, Reptilien und Vögel ausgestellt und angeboten. Bereits in der Vergangenheit ist die Zoohandlung aufgrund massiver Tierschutzverstöße immer wieder in die Kritik geraten. Im August 2024 veröffentlichte PETA Aufnahmen von verhaltensauffälligen Frettchen und Faultieren, sowie Rochen, die unter artwidrigen Bedingungen gehalten und zu Besuchermagneten degradiert wurden. 2023 ist das Unternehmen endlich aus dem Verkauf von Hundewelpen ausgestiegen. Anfang 2023 wurde dem Unternehmen eine tierschutzwidrige Erdmännchenhaltung nach Anzeige von PETA untersagt.

Tiere leiden für den Verkauf in Zoohandlungen

Aber auch der Verkauf von Kleintieren ist mit dem Tierschutz nicht vereinbar. PETA veröffentlichte immer wieder Aufnahmen, die erschreckende Zustände hinter den Kulissen der Heimtierbranche belegen. Kleintiere werden in großen Zuchtanlagen massenhaft „produziert“ und gewinnbringend vermarktet. Aus Tierschutzsicht gibt es keine verantwortungsvolle Zucht, denn jedes gezüchtete Tier nimmt einem Tier im Tierheim die Chance auf ein neues Zuhause.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

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