Hinweise gesucht: Einer Whistleblower-Meldung zufolge wurden am Mittwoch, dem 1. Januar, unter einer Unterführung im Zuliefererbereich des Leonberger Einkaufzentrums LEO-Center mindestens acht tote Tauben gefunden – darunter auch Jungtiere. Die Tiere wiesen offensichtliche Löcher im Körper auf. Die örtlichen Gegebenheiten und die Anzahl der getöteten Tauben lassen eine gezielte Tötung vermuten. Der zeitliche Zusammenhang mit Silvester sowie die Aussagen der Whistleblowerin deuten darauf hin, dass die Tiere mit Feuerwerkskörpern getötet wurden. Zwei Tage später, am 3. Januar, befanden sich noch immer drei tote Tauben am Fundort. Eine davon wies starke Verletzungen im Brustbereich auf. PETA erstattete am 7. Januar Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Silvester ist schon traumatisch genug für Millionen von Tieren, aber wehrlose Tiere mit Feuerwerkskörpern zu beschießen und zu töten, ist an Grausamkeit kaum vorstellbar“, so Lisa Redegeld, Fachreferentin für PETA. „Die Hintergründe müssen schnellstmöglich geklärt und der Täter umgehend ermittelt werden. Wer Tiere quält und so derart empathielos behandelt, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.“
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes, und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.
ACHTUNG: Der nachfolgende Link enthält Bilder mit Blut und toten Tieren! Sie können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.