Von Freitag bis Sonntag findet die Messe „Jagen und Fischen 2025“ auf dem Messegelände in Augsburg statt. PETA kritisiert die Veranstaltung scharf. Obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund für die Jagd auf Tierarten wie Füchse, Vögel und Marder in deutschen Wäldern gibt, töten Jäger und Jägerinnen bundesweit über fünf Millionen Wildtiere sowie schätzungsweise mehrere Hunderttausend Katzen pro Jahr – vornehmlich als „Freizeitbeschäftigung“. Anglerinnen und Angler locken jedes Jahr viele Millionen Fische in Fallen, bohren ihnen einen Haken durch den Mund, einige lassen sie ersticken oder nehmen sie teils noch bei Bewusstsein aus. Jagd- und Angelmessen verharmlosen nicht nur den grausamen Umgang mit den sensiblen Tieren, sondern machen sogar Werbung für das tödliche Hobby. Die Tierrechtsorganisation fordert ein Verbot der Hobbyjagd und des Angelns in Deutschland und ruft zum Boykott der Veranstaltung auf.
„Das Töten von Tieren als unterhaltsamen ‚Freizeitsport‘ oder ‚Naturerlebnis‘ anzupreisen, ist geschmacklos“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Unter Vorwänden wie vermeintlichem Artenschutz verursachen Hobbyjäger und -fischer unermessliches Leid. Jedes Jahr werden unzählige Tiere durch Fehlschüsse verwundet oder in Fallen regelrecht zerquetscht und sterben dabei einen langsamen und qualvollen Tod. Sensible Fische werden wie Spielzeug als Trophäen betrachtet und dafür gequält und getötet.“
Trotz wiederholter Kritik werden auch wieder Anbieter von Trophäen-Jagdreisen vertreten sein, die die Jagd auf gefährdete Tiere wie Nashörner, Giraffen und Paviane vermarkten. Im April 2023 appellierten 21 Tier- und Artenschutzorganisationen an die Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber in einem Schreiben, zumindest die Trophäenjagd-Angebote auf der Messe zu untersagen.
Renommierte Fachleute bestätigen: Jagd ist grausam und überflüssig
Anerkannte Wildbiologen sind sich einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. So findet dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten statt. [1] Auch englische Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass sich beispielsweise Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und sozialen Faktoren von selbst regulieren. [2] Die Jagd hingegen zerstört die Alters- und Sozialstrukturen der Tierpopulationen, was bei den Überlebenden zu erhöhter Fortpflanzung führt. Verluste in der Population werden somit rasch durch Nachkommen und Zuwanderung wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. Bei der Hobbyjagd kommt es zudem immer wieder zu schweren Jagdunfällen, bei denen auch Menschen verletzt oder sogar getötet werden. Die Jagd ist nach Auffassung von PETA unnötig, kontraproduktiv und grausam.
Fische spüren Schmerz und brauchen unseren Schutz
Fische sind neugierige, fühlende Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben und kommunizieren mittels vielfältiger Laute, über Körpersprache und Gerüche. Sie schließen Freundschaften, lernen, geben ihr Wissen weiter und beschützen ihren Nachwuchs. [3] Internationale wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren. Auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, kommt in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten“. [4] Eine Studie hat gezeigt, dass Putzerfische ihr Gesicht auf Fotos und im Spiegel wiedererkennen wie Menschenaffen. [5] Eine Studie der Universität in Bonn zeigt zudem, dass Fische addieren und subtrahieren können. [6] Die Autorin der Studie, Professorin Dr. Vera Schlüssel, schließt aus ihren Experimenten, dass Menschen andere Tierarten tendenziell unterschätzen – besonders diejenigen, die nicht zu den Säugetieren zählen. [7]
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie in irgendeiner Form ausbeuten. Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass den über 400.000 Hobbyjägern in Deutschland nur etwa 1.000 Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüberstehen. Hinzu kommen bundesweit etwa drei bis vier Millionen Hobbyangler.
Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.