Tödliches Hobby: Ab kommendem Dienstag findet Europas größte Jagdmesse „Jagd & Hund“ auf dem Messegelände in Dortmund statt. Um ein Zeichen gegen das Hobby-Töten zu setzen, demonstriert PETA mit einer blutigen Aktion am Eröffnungstag von 11:15 bis 11:45 Uhr vor dem Eingang Nord der Westfalenhallen. Ein Aktivist im Jäger-Kostüm posiert über einer Jagdstrecke „erschossener Wildtiere“: Als Fuchs und Löwe verkleidete Aktive liegen in einer „Blutlache“ und symbolisieren das verursachte Leid. Andere halten Schilder mit der provokanten Aufschrift „Mord ist ihr Hobby“ sowie „Tiere sind keine Trophäen“. PETA fordert mit dieser dramatischen Szene ein gesetzliches Verbot der Hobbyjagd. Zudem ruft die Organisation die Stadt Dortmund dazu auf, die Jagdmesse aus den städtischen Messehallen zu verbannen.
„Egal ob etwa in Afrika, oder im Inland – das Töten von Tieren als unterhaltsamen Freizeitsport anzupreisen, ist geschmacklos“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Unsere Protestaktion soll die Verantwortlichen in der Kommunalpolitik wachrütteln, damit im Zeitalter des weltweiten Artensterbens keine Messehalle mehr für die sogenannte legale Jagd vermietet wird.“
PETA fordert bundesweites Verbot der Fuchsjagd sowie Importverbot für Jagdtrophäen
Die Tierrechtsorganisation spricht sich grundsätzlich gegen die Hobbyjagd aus und fordert von der Politik als einen ersten Schritt ein bundesweites Verbot der Fuchsjagd sowie ein Importverbot für Jagdtrophäen. Obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund für die Jagd auf Tierarten wie Füchse, Vögel und Marder in deutschen Wäldern gibt, töten Jäger bundesweit zwischen vier und fünf Millionen Wildtiere sowie mehrere Hunderttausend Katzen und Tausende Hunde pro Jahr – vornehmlich als „Freizeitbeschäftigung“. Viele Hobbyjäger suchen irgendwann zudem den Nervenkitzel im Ausland: angefangen beim Töten von Bären in Osteuropa bis hin zum Elefanten in Afrika. Schätzungsweise 50.000 Deutsche reisen jährlich ins Ausland, um auf Großwildjagd zu gehen. Deutschland ist weltweit der drittgrößte Importeur für Jagdtrophäen international geschützter Arten: Allein 2022 wurden Trophäen von 463 seltenen Tieren eingeführt, darunter Körperteile von 24 Elefanten, 16 Leoparden, 139 Zebras, neun Löwen und drei Breitmaulnashörnern.
Jagd laut Experten nicht notwendig
Anerkannte Wildbiologen sind sich einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. So findet dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten statt. [1] Auch englische Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass sich beispielsweise Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und sozialen Faktoren von selbst regulieren. [2] Die Jagd hingegen zerstört die Alters- und Sozialstrukturen der Tierpopulationen, was bei den Überlebenden zu erhöhter Fortpflanzung führt. Verluste in der Population werden somit rasch durch Nachkommen und Zuwanderung wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. Die Jagd ist daher unnötig, kontraproduktiv und grausam.
Angelmesse auf der „Jagd & Hund“: Kritik an tierquälerischem „Freizeitsport“
Im Rahmen der „Jagd & Hund“ findet auch die Messe „Fisch & Angel“ statt. Anglerinnen und Angler locken jedes Jahr viele Millionen Fische in Fallen, bohren ihnen einen Haken durch den Mund, einige lassen sie ersticken oder nehmen sie teils noch bei Bewusstsein aus. Angelmessen verharmlosen nicht nur den grausamen Umgang mit den sensiblen Tieren, sondern machen sogar Werbung für das tödliche Hobby. PETA fordert ein Verbot des Angelns in Deutschland.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.
[1] Reichholf, J. H. (2009): Die Wahrheit über die Jagd – Evolutionsbiologe Prof. Josef Helmut Reichholf widerlegt Jägerlügen. TV-Dokumentation SWR BW.
[2] Baker, P.; Harris, S. & White, P. (2006): After the hunt: The future for foxes in Britain. Report. University of Bristol/University of York. / Baker, P. & Harris, S. (2006): Does culling reduce fox (Vulpes vulpes) density in commercial forests in Wales, UK.
Ähnliche Aktion im März 2022 in Berlin. / © PETA Deutschland e.V.
Das Motiv kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.
Details zur Aktion:
Datum: Dienstag, 28. Januar 2025
Uhrzeit: 11:15 bis 11:45
Ort: Westfalenhallen, Dortmund (vor dem Eingang Nord zur „Jagd & Hund“)
Ansprechperson vor Ort: Peter Höffken (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Jagd
PETA.de/Aktiv/Hobbyjagd-Petition
PETA.de/Naturschutzamt-erlaubt-Jagdtrophäen
PETA.de/Themen/Trophäenjagd
PETA.de/Aktiv/Trophäenjagd-Petition