Angemessenes Urteil im „Isarpfoten“-Hundemissbrauchsfall: Ende 2023 hatte PETA ihr zugespieltes Videomaterial von der Münchner Hundepension „Isarpfoten“ veröffentlicht. Darauf zu sehen: schwere und wiederholte Misshandlung der dort betreuten Hunde durch einen Mitarbeiter. Dieser wurde nun vom Amtsgericht München zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Wie das Gericht bestätigt, wurde gegen den Mann im Dezember 2024 ein Strafbefehl erlassen, der nun Anfang Januar rechtskräftig geworden ist. Die verhängte Strafe liegt beim Höchstsatz von 360 Tagessätzen, die mit einer Höhe von 30 Euro – bemessen am Verdienst des Täters – angesetzt wurde. Dieser muss somit insgesamt 10 800 Euro Strafe zahlen und gilt zudem wegen Tierquälerei als offiziell vorbestraft. PETA, die den Fall publik gemacht und Anzeige erstattet hatte, begrüßt das Urteil ausdrücklich und fordert die Öffentlichkeit auf, jede Tierquälerei weiterhin zu melden, um Verurteilungen wie diese zu erreichen.
„Das Urteil der Staatsanwaltschaft ist ein wichtiges Zeichen für den Tierschutz. Es macht deutlich, dass Tierquäler mit ihren grauenvollen Taten nicht einfach davonkommen und zeigt auf, wie wichtig es ist, diese bei den zuständigen Staatsanwaltschaften anzuzeigen“, so Jana Hoger, Tierpsychologin und Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland. „Wo kein Kläger, ist schließlich kein Richter – wir ermutigen daher ausdrücklich jeden dazu, jede Tierquälerei zu melden, damit Verurteilungen wie diese häufiger werden – und potenzielle Tierquäler dadurch abgeschreckt werden. Wir hoffen, dass der verurteilte Mann nie wieder mit Tieren in Kontakt kommt und diese Strafe für etwas Gerechtigkeit für all die gequälten Lebewesen sorgt.“
Hintergrundinformationen
Am 29. November 2023 wurden PETA über das Kontaktformular Tierquälerei-melden gewaltvolle Szenen aus der Hundepension „Isarpfoten“ zugespielt. In den zahlreichen Videos war zu sehen, wie ein Mann nach Hunden tritt, die Tiere durch den Raum wirft, einen Vierbeiner an den Ohren hinter sich herzieht und sich mit seinem ganzen Körpergewicht auf den Hund setzt. Die gefilmten Hunde schreien dabei vor Schmerzen auf, sind erkennbar verängstigt und versuchen, dem Mann auszuweichen. PETA hatte daraufhin Strafanzeige gegen den mutmaßlichen Täter bei der Staatsanwaltschaft München I erstattet. Die Tierrechtsorganisation forderte zusätzlich das Veterinäramt München auf, ein Tierhaltungs- und Betreuungsverbot auszusprechen.Auf ihrer Internetseite fordert die Tierschutzorganisation alle tierlieben Menschen auf, sich mit diesem Anliegen ebenfalls an das Veterinäramt zu wenden. Insbesondere, wenn ihre Hunde von den Misshandlungen betroffen sind.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.