Ludwigshafen: Abgemagerte und hochgradig verwahrloste Hündin zum Sterben ausgesetzt – PETA bietet 1.000 Euro Belohnung für Hinweise

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Tierquäler gesucht: Laut einem Internetpost des Tierheims Ludwigshafen e. V. wurde am Dienstag, dem 4. Februar, eine schwer abgemagerte Hündin in der Schanzstraße in Ludwigshafen entdeckt. Sie war völlig verängstigt, krampfend, zitternd und so schwach, dass sie nicht mehr stehen konnte. Mitarbeitende des Tierheims brachten sie in eine Tierklinik. Doch ihr Zustand war so schlecht, dass dort nur noch ihr Leid beendet werden konnte. Die Hündin, von den Helfenden Lia genannt, war schätzungsweise zwei bis fünf Jahre alt. Sie hatte braunes Fell mit schwarzen Einfärbungen, eine kurze Rute und keinen Chip.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei, beim Tierheim Ludwigshafen unter [email protected] oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Diese Geschichte macht fassungslos. Es ist kaum vorstellbar, welche Qualen die Hündin – vermutlich über einen sehr langen Zeitraum – ertragen musste. Eine derartige Abmagerung und Verwahrlosung bedeutet unfassbares Leid für das Tier“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Ein Tier auszusetzen ist nicht nur herzlos, sondern auch tierschutzwidrig und muss bestraft werden. Wir hoffen auf zielführende Hinweise aus der Bevölkerung, um das ehemalige Zuhause der Hündin zu ermitteln.“

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass das Aussetzen von Tieren laut Paragraf 3 des Tierschutzgesetzes verboten ist und ebenso den Straftatbestand der Tierquälerei nach Paragraf 17 des Gesetzes erfüllen kann. Dies kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Das Tierschutzgesetz greift auch, wenn Halter die Tiere nicht artgerecht unterbringen und versorgen oder notwendige Hilfeleistungen unterlassen.

Adoptieren statt kaufen

Hunde beim Züchter zu kaufen, verschärft die Notsituation von heimatlosen Tieren. In deutschen Haushalten leben bereits über 10,6 Millionen Hunde [1]. Um die Nachfrage nach bestimmten „Rassen“ zu befriedigen, „produzieren“ Züchter jedoch weiterhin reichlich Nachwuchs – dabei werden jährlich allein in Deutschland insgesamt etwa 350.000 Tiere im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt. 25 bis 30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim. PETA appelliert daher an alle Tierfreunde, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

Quellen

[1] Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF): Heimtierpopulation in Deutschland 2023, online abrufbar unter: https://www.zzf.de/marktdaten/heimtiere-in-deutschland (11.07.2024).

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