Pudelwelpe aus der Slowakei beschlagnahmt – Veterinäramt und Polizei stellen Hund sicher
Top oder Flop? Auch für das Jahr 2024 hat PETA wieder die besten und schlechtesten deutschen Veterinärbehörden gekürt. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von der Tierrechtsorganisation über einen Missstand informiert wurden.
Im März vergangenen Jahres konnten PETA-Ermittlerinnen einen illegalen Welpenhandel in Heilbronn aufdecken. Über das Internetportal Quoka.de entdeckten sie eine Anzeige, in der Pudelwelpen für 1.050 Euro angeboten wurden. Im Chatverlauf mit dem Verkäufer stellte sich schnell heraus, dass der Welpe aus der Slowakei stammte und zu früh nach Deutschland importiert wurde. Die PETA-Ermittlerinnen trafen sich als Kaufinteressentinnen getarnt mit dem Händler. Nachdem vor Ort alle Beweise gesichert waren, informierten sie umgehend das Veterinäramt der Stadt Heilbronn und die örtliche Polizei. Diese reagierten sofort und beschlagnahmten das Tier bei der Übergabe. Der kleine Pudelwelpe wurde in einem lokalen Tierheim in Tollwutquarantäne untergebracht. Das schnelle und beherzte Eingreifen der Amtsveterinäre beschert der Behörde einen Platz unter den TOP 5 der besten Veterinärämter 2024.
„Wir bedanken uns beim Veterinäramt der Stadt Heilbronn und der Polizei für die tolle Unterstützung. Ein schnelles Eingreifen ist enorm wichtig, um kriminelle Händler umgehend zu stoppen und Tiere vor Leid zu bewahren“, so Lisa Redegeld, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Das Geschäft mit kleinen Hundekindern floriert nach wie vor. Allein auf den größten Internetplattformen werden derzeit über 20.000 Welpen zum Verkauf angeboten – viele davon illegal importiert. Nicht selten läuft der Tierverkauf mittlerweile über kleine Clans in Deutschland, die damit viel Geld verdienen. Der Handel mit Welpen ist mittlerweile ein Multi-Millionen-Geschäft. Das EU-Parlament schätzt, dass pro Jahr über 500.000 Hundewelpen innerhalb der EU gehandelt werden.“
Tierrechtsorganisation meldet Hunderte Fälle jährlich
Veterinärämter sind für die Überwachung und den Vollzug des Tierschutzgesetzes in Deutschland zuständig. PETA meldet den Behörden jeden Monat zahlreiche Fälle von Tierquälerei, Hunderte Fälle jährlich. Die Tierrechtsorganisation kontrolliert zudem, ob und wie diese Behörden daraufhin im Sinne des Tierschutzgesetzes tätig werden. Während vielerorts in Zusammenarbeit mit Amtstierärzten sehr gute Erfolge für die Tiere erzielt werden, gibt es noch immer zu viele Veterinärämter, die das Tierschutzgesetz und die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien nicht genügend umsetzen.
Seit 2012 kürt die Tierrechtsorganisation jährlich die aus Tierschutzsicht positiv oder negativ aufgefallenen Veterinärämter. Im Ranking wird stets die gesamte Behörde genannt, auch wenn oftmals einzelne Amtstierärzte positiv oder negativ hervorstachen. Die Pressemeldung mit der vollständigen Liste aller Tops und Flops finden Sie hier.
PETA rät Zeugen von Tierquälerei: Nach Meldung bei Veterinärbehörde beharrlich bleiben
Zeugen von Tierquälerei sollten sich an die zuständige Veterinärbehörde ihrer Stadt oder ihres Landkreises wenden. Es ist ratsam, Beobachtungen detailliert und sachlich zusammenzufassen. Besonders hilfreich ist Bild- und Videomaterial. Empfehlung von PETA: Nach der Meldung beim Veterinäramt unbedingt so lange nachhaken, bis der Missstand beseitigt ist. Eine Übersicht mit ausführlichen Tipps, wie Zeugen gegen Tierquälerei vorgehen können, gibt es unter Tierquälerei.de/Tierquälerei-melden.
Dieses Motiv kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.