Mann schlägt Hund Momo mit Besen – Behörde rettet Tier aus quälerischer Haltung
Top oder Flop? Auch für das Jahr 2024 hat PETA wieder die besten und schlechtesten deutschen Veterinärbehörden gekürt. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von der Tierrechtsorganisation über einen Missstand informiert wurden.
Mitte August vergangenen Jahres erreichte PETA eine Whistleblower-Meldung über eine Hundemisshandlung in Neunkirchen. In den beigefügten Videoaufnahmen ist zu sehen, wie ein Mann das augenscheinlich gestresste und verängstigte Tier wiederholt mit einem Besen schlägt. Laut Meldung war der Hund außerdem regelmäßig mit einer improvisierten Laufvorrichtung verbunden, die nach Tierschutz-Hundeverordnung bereits seit dem 1. Januar 2023 verboten ist. PETA erstattete daraufhin Anzeige bei der Tierschutzbehörde des Landesamts für Verbraucherschutz Saarland und forderte, dass der Vierbeiner schnellstmöglich aus der Haltung geholt und gegen den Täter ein Tierhalteverbot verhängt wird. Nur wenige Tage nach der Meldung wurde Hund Momo von den saarländischen Amtsveterinärinnen und -veterinären gerettet. Das schnelle und beherzte Eingreifen beschert der Behörde einen Platz unter den TOP 5 der besten Veterinärämter 2024.
„Welche Gewalt Tiere hinter verschlossenen Türen erleben, bleibt meist im Verborgenen. Gerade deshalb ist es so wichtig, auf genau diese Fälle aufmerksam zu machen. Denn das rettet nicht nur das gequälte Tier, sondern häufig auch weitere Tiere, denen ähnliche Qualen durch eine frühe Bekanntmachung des Falls erspart bleiben“, so Lisa Redegeld, Fachreferentin für Whistleblower-Fälle bei PETA. „Das Veterinäramt im Saarland hat tolle Arbeit geleistet, sodass Momo weitere Misshandlungen durch den Halter erspart blieben.“
Tierrechtsorganisation meldet Hunderte Fälle jährlich
Veterinärämter sind für die Überwachung und den Vollzug des Tierschutzgesetzes in Deutschland zuständig. PETA meldet den Behörden jeden Monat zahlreiche Fälle von Tierquälerei, Hunderte Fälle jährlich. Die Tierrechtsorganisation kontrolliert zudem, ob und wie diese Behörden daraufhin im Sinne des Tierschutzgesetzes tätig werden. Während vielerorts in Zusammenarbeit mit Amtstierärzten sehr gute Erfolge für die Tiere erzielt werden, gibt es noch immer zu viele Veterinärämter, die das Tierschutzgesetz und die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien nicht genügend umsetzen.
Seit 2012 kürt die Tierrechtsorganisation jährlich die aus Tierschutzsicht positiv oder negativ aufgefallenen Veterinärämter. Im Ranking wird stets die gesamte Behörde genannt, auch wenn oftmals einzelne Amtstierärzte positiv oder negativ hervorstachen. Die Pressemeldung mit der vollständigen Liste aller Tops und Flops finden Sie hier.
PETA rät Zeugen von Tierquälerei: Nach Meldung bei Veterinärbehörde beharrlich bleiben
Zeugen von Tierquälerei sollten sich an die zuständige Veterinärbehörde ihrer Stadt oder ihres Landkreises wenden. Es ist ratsam, Beobachtungen detailliert und sachlich zusammenzufassen. Besonders hilfreich ist Bild- und Videomaterial. Empfehlung von PETA: Nach der Meldung beim Veterinäramt unbedingt so lange nachhaken, bis der Missstand beseitigt ist. Eine Übersicht mit ausführlichen Tipps, wie Zeugen gegen Tierquälerei vorgehen können, gibt es unter Tierquälerei.de/Tierquälerei-melden.
Dieses und ein weiteres Motiv können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.