Von Freitag bis Sonntag findet die Messe „Jagen Fischen Offroad 2025“ in der Hessenhalle in Alsfeld statt. PETA kritisiert die Veranstaltung scharf. Obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund für die Jagd auf Tierarten wie Füchse, Vögel und Marder in deutschen Wäldern gibt, töten Jäger und Jägerinnen bundesweit über fünf Millionen Wildtiere sowie schätzungsweise mehrere Hunderttausend Katzen pro Jahr – vornehmlich als „Freizeitbeschäftigung“. Anglerinnen und Angler locken jedes Jahr viele Millionen Fische in Fallen, bohren ihnen einen Haken durch den Mund, einige lassen sie ersticken oder nehmen sie teils noch bei Bewusstsein aus. Jagd- und Angelmessen verharmlosen nicht nur den grausamen Umgang mit den sensiblen Tieren, sondern machen sogar Werbung für das tödliche Hobby. Die Tierrechtsorganisation fordert ein Verbot der Hobbyjagd und des Angelns in Deutschland und ruft zum Boykott der Veranstaltung auf. Tierschutzorganisationen haben für den 8. März eine Protestaktion vor dem Eingang der Messe angekündigt.
„Das Töten von Tieren als unterhaltsamen ‚Freizeitsport‘ oder ‚Naturerlebnis‘ anzupreisen, ist geschmacklos. Dass laut Programm zahlreiche Greifvögel dem Messestress ausgesetzt und vorgeführt werden, verdeutlicht, wie wenig dem Tierschutz beigemessen wird“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Unter Vorwänden wie vermeintlichem Artenschutz verursachen Hobbyjäger und -fischer unermessliches Leid. Jedes Jahr werden unzählige Tiere durch Fehlschüsse verwundet oder in Fallen regelrecht zerquetscht und qualvoll getötet; sensible Fische werden misshandelt und als Trophäen betrachtet.“
Renommierte Fachleute bestätigen: Jagd ist grausam und überflüssig
Anerkannte Wildbiologen sind sich einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. So findet dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten statt. [1] Auch englische Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass sich beispielsweise Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und sozialen Faktoren von selbst regulieren. [2] Die Jagd hingegen zerstört die Alters- und Sozialstrukturen der Tierpopulationen, was bei den Überlebenden zu erhöhter Fortpflanzung führt. Verluste in der Population werden somit rasch durch Nachkommen und Zuwanderung wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. Bei der Hobbyjagd kommt es zudem immer wieder zu schweren Jagdunfällen, bei denen auch Menschen verletzt oder sogar getötet werden. Die Jagd ist nach Auffassung von PETA unnötig, kontraproduktiv und grausam.
Fische spüren Schmerz und brauchen unseren Schutz
Fische sind neugierige, fühlende Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben und kommunizieren mittels vielfältiger Laute, über Körpersprache und Gerüche. Sie schließen Freundschaften, lernen, geben ihr Wissen weiter und beschützen ihren Nachwuchs. [3] Internationale wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren. Auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, kommt in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten“. [4] Eine Studie hat gezeigt, dass Putzerfische ihr Gesicht auf Fotos und im Spiegel wiedererkennen wie Menschenaffen. [5] Eine Studie der Universität in Bonn zeigt zudem, dass Fische addieren und subtrahieren können. [6] Die Autorin der Studie, Professorin Dr. Vera Schlüssel, schließt aus ihren Experimenten, dass Menschen andere Tierarten tendenziell unterschätzen – besonders diejenigen, die nicht zu den Säugetieren zählen. [7]
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.