Äthiopien: Einsatz von Tierrechtlern endet in Haft – PETA-Organisationen weltweit drängen Ethiopian Airlines, dem Transport von Affen in Versuchslabore ein Ende zu setzen

Zwei als Affensträflinge verkleidete Aktive mit Schildern.

Tierrechtler inhaftiert: In Äthiopien mussten mehrere Tierrechtsaktivisten der weltgrößten Tierrechtsorganisation PETA die Nacht im Gefängnis ausharren. Am Ticketschalter von Ethiopian Airlines wurden Jason Baker von PETA Asien, sein 11-jähriger Sohn Zelic sowie Reuben Skeats von PETA UK verhaftet und auf der Polizeiwache in Legar, Addis Abeba, über 16 Stunden festgehalten. In Gefängnisuniformen und mit Affenmasken wollten die Aktivisten zuvor vor dem Hauptsitz von Ethiopian Airlines das Unternehmen friedlich ermahnen, unter anderem vom Aussterben bedrohte Affen nicht mehr um den halben Globus zu fliegen.

„Wir wurden über Nacht festgehalten, weil wir uns für die leidenden Affen eingesetzt haben, die von Ethiopian Airlines in US-Labore transportiert werden“, so Jason Baker, der als Senior Vice President PETA Asien verantwortet. „Was diesen Affen angetan wird, ist das wahre Verbrechen“, kommentierte Baker noch während der Haft. „In einer Zelle eingesperrt zu sein, ist nicht lustig. Nichts aber im Vergleich zu dem, was die Affen wenige Kilometer entfernt am Flughafen durchmachen – und was noch schlimmer wird, wenn sie in US-Laboren eingesperrt werden.“

„Eine elende Art, die Nacht zu verbringen“, meldete sich daraufhin auch Kathy Guillermo, Senior VICE President von PETA USA, zu Wort. „Aber wir wissen, dass Jason und sein Sohn bald wieder zu Hause sein werden – im Gegensatz zu den Tausenden von Affen, die ihren Familien entrissen und um den halben Globus geschickt werden, nur um in US-Laboren zu sterben. Ethiopian Airlines trägt als eine der wenigen Fluggesellschaften weltweit dazu bei. PETA und unsere Unterstützer auf der ganzen Welt werden das Unternehmen weiterhin dazu drängen, das Richtige zu tun.“

Durch Tierversuche vom Aussterben bedroht

Langschwanzmakaken gehören zu den am häufigsten in Tierversuchen misshandelten Affenarten. Die Tiere werden aus Wäldern in Asien und auf Mauritius entführt und „zur Aufrechterhaltung der Versorgungskette“ für Labore zur Zucht ausgebeutet. Zwischen 2019 und 2022 stieg die Nachfrage erheblich, was dazu führte, dass die Herkunftsländer mit den Fluggesellschaften Skytaxi, Egyptair und Ethiopian Airlines mehr Tiere exportierten. Auch in Deutschland werden Affen in Experimenten verstümmelt, gequält und oft getötet – im jüngsten Erhebungsjahr 2020 über 2.200 Tiere. Dabei stammten 99,5 Prozent der vom Aussterben bedrohten Langschwanzmakaken aus Nicht-EU-Ländern.

Die Makaken-Population sank in den vergangenen Jahren in allen Heimatländern drastisch. Mittlerweile führt die Weltnaturschutzunion (IUCN) Makaken als stark gefährdete Art auf der Roten Liste. In Kambodscha ging die Population zwischen 2010 und 2020 um die Hälfte zurück. Auch Vietnam meldete einen dramatischen Rückgang seiner Makaken-Population. Laos zählt noch 500 Individuen und verzeichnet damit einen drastischen Rückgang von fast 400 Prozent. In Bangladesch gelten Makaken inzwischen als ausgestorben. Der Verband Biomedizinischer Forschung (NABR) hat indes Beschwerde gegen die Einstufung der Makaken als stark gefährdete Art auf der Roten Liste eingelegt. Damit würde der „Nachschub“ der Affen, die in Laboren gequält und missbraucht werden, „noch“ knapper werden.

Zwei als Affensträflinge verkleidete Aktive mit Schildern.
Der Einsatz für Affen endete für junge und alte Tierrechtsaktivisten in Äthiopien im Gefängnis. / © PETA Asien

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PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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