Einem Medienbericht zufolge hat ein Mann am Sonntagabend ein Kaninchen im Ortsteil Ahlhorn schwer misshandelt. Mehrere Zeugen haben beobachtet, wie der scheinbar betrunkene Täter das Tier vor einem Restaurant mehrmals auf die Straße schleuderte. Außerdem habe er das Kaninchen getreten. Daraufhin stopfte er es in einen Rucksack und fuhr mit dem Fahrrad in Schlangenlinien davon. Die Zeugen alarmierten die Polizei und folgten dem 42-Jährigen mit dem Auto. Er wurde schließlich von Polizisten gestoppt. Das Kaninchen hat die Misshandlungen überlebt und wurde untergebracht. Gegen den Mann wurden Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und Trunkenheit im Verkehr eingeleitet. PETA hat zudem am 3. Dezember bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg Strafanzeige gegen ihn erstattet und fordert, dass ein Tierhalteverbot verhängt wird.
„Die Misshandlungen, denen das Kaninchen ausgesetzt war, sind erschreckend. Damit nicht noch weitere Tiere in Gefahr geraten, muss dem Täter unbedingt ein Tierhalteverbot ausgesprochen werden“, so Björn Thun, Fachreferent bei PETA. „Dass die Zeugen eingegriffen haben statt wegzusehen, ist sehr lobenswert – Tieren kann nur geholfen werden, wenn Menschen den beobachteten Missbrauch auch melden.“
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Fachleute aus Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Dem Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes zufolge haben geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter vorher bereits Tiere gequält [1].
Über den Zusammenhang von Tierquälerei und anderen Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient [1].
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.