Aktuelles Bildmaterial: „Fischen ist Mord“ – PETA-Aktivist stürmt Bühne bei Memminger Fischertag – PETAs Protestteam von Polizei abgeführt

PETA-Aktive protestieren auf Memminger Brunnen gegen Fischmord

Tradition geht ohne Tierleid:Unter dem Motto „Fischen ist Mord“ hat heute eine Gruppe von PETA-Aktiven den Memminger Fischertag gestört. Beim Wiegen der Fische stürmte ein Aktivist die Bühne und brachte das Mikrofon an sich. Drei weitere Aktive erklommen einen Brunnen und hielten Schilder, auf denen „Memmingen: Fischen ist Mord!“ und „Bier statt Tier“ stand. Sie riefen „600 Jahre sind genug – Fischen ist Mord“. Das Protestteam forderte die Organisatoren dazu auf, den Fischertag endlich zeitgemäß, also rein vegan zu gestalten. Alle vier wurden von der Polizei abgeführt. Jedes Jahr steigen beim Memminger Fischertag unter lautem Gegröle über tausend Menschen in den Stadtbach. Dort versuchen sie mit ihren Fangnetzen, den sogenannten Bären, in einem Wettbewerb die größte Forelle zu fangen. Beobachtet werden sie dabei von mehreren tausend Zuschauenden.

„Seit 1465 ist der Memminger Fischertag eine grausame Tradition. 600 Jahre später wissen wir, dass ein Fisch genauso Angst und Schmerzen empfindet wie ein Hund oder eine Katze. Daher muss das Memminger Fest endlich in ein zeitgemäßes und fischfreundliches Event umgestaltet werden“, so Ayshea Kelly, Aktionskoordinatorin bei PETA. „Denn Tradition rechtfertigt niemals Tierleid. Könnten Forellen laut schreien, wären die Menschen viel sensibler dafür, was mit den Tieren im Stadtbach an diesem Tag passiert.“

Von keiner Tiergruppe werden mehr Individuen getötet

Jedes Jahr werden mehr als eine Billion Fische mit Netzen, Leinen und Angelhaken gefangen und getötet, damit Menschen die sensiblen Lebewesen essen können. Mehr als 500 Milliarden Fischen wird extremes Leid zugefügt, um aus ihnen Fischmehl und -öl für die Ernährung der 51 bis 167 Milliarden Fische herzustellen, die weltweit in Aquakulturen leiden. [1] Hinzu kommen Zigtausende Meerestiere, die als unerwünschter „Beifang“ in den Netzen landen und oft tot wieder über Bord geworfen werden.

Fische spüren Schmerz und brauchen unseren Schutz

Fische sind neugierige, fühlende Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben und kommunizieren mittels vielfältiger Laute, über Körpersprache und Gerüche. Sie schließen Freundschaften, lernen, geben ihr Wissen weiter und beschützen ihren Nachwuchs. [2] Internationale wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren. Auch das Friedrich-Loeffler-Institut, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, kommt in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind. Dementsprechend sollten sie als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden. [3] Eine aktuelle Studie der Universität in Bonn zeigt, dass manche Fischarten addieren und subtrahieren können. [4] Putzerfische können sich laut einer aktuellen Studie der Osaka Metropolitan University nicht nur im Spiegel, sondern auch auf Fotos wiedererkennen. [5]

PETA-Aktivist stürmt Bühne bei Memminger Fischertag

Beim Wiegen der Fische stürmte heute ein PETA-Aktivist die Bühne des Memminger Fischertages. / © PETA Deutschland e.V.

PETA-Aktive protestieren auf Memminger Brunnen gegen Fischmord

Auf einem Brunnen protestierten drei PETA-Aktive gegen die Gewalt an Fischen. / © PETA Deutschland e.V.

PETA-Aktivistin hält Schild hoch. Aufschrift: Fischen ist Mord!

Nach kurzer Zeit wurde die PETA-Gruppe von der Polizei abgeführt. / © PETA Deutschland e.V.

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PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Fishcount.org.uk: Numbers of fish caught from the wild each year. Online abrufbar unter: http://fishcount.org.uk/fish-count-estimates-2/numbers-of-fish-caught-from-the-wild-each-year (15.07.2024).

[2] Balcombe, J. (2016): What a fish knows: The inner lives of our underwater cousins.

[3] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.

[4] Schluessel, V.; Kreuter, N.; Gosemann, I. M.; Schmidt, E. (2022): Cichlids and stingrays can add and subtract ‚one‘ in the number space from one to five. Scientific Reports. Online abrufbar unter: https://doi.org/10.1038/s41598-022-07552-2 (15.07.2024).

[5] Kohda, M.; Bshary, R.; Kubo, N.; Awata, S.; Sowersby, W.; Kawasaka, K.; Kobayashi, T.; Sogawa, S. (2023): Cleaner fish recognize self in a mirror via self-face recognition like humans. Proc Natl Acad Sci USA. 2023, Feb 14; 120 (7). Online abrufbar unter: https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2208420120 (15.07.2024).

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