Eine neue Recherche von PETA Asien enthüllt, wie kranke Schleichkatzen mit blutigen, offenen Wunden in winzigen, mit Fäkalien verkrusteten Drahtkäfigen auf Farmen auf Java dahinvegetieren. Für Kopi Luwak wird Kaffee aus den Exkrementen der Tiere gewonnen, in Touristencafés in Indonesien verkauft und in die ganze Welt exportiert.
PETA Asien hat nun Beweise gesammelt, die zeigen, unter welch erbärmlichen Bedingungen die Schleichkatzen für die vermeintliche Delikatesse gehalten und ausgebeutet werden. PETA fordert den Handel auf, Kopi Luwak auszulisten und appelliert an die Menschen, den Kaffee zu meiden, um die Grausamkeiten nicht zu unterstützen.
„Extremes Leiden von in Gefangenschaft gehaltenen Wildtieren ist kennzeichnend für die Kopi Luwak-Industrie. Schleichkatzen und sogar illegal gefangene Binturongs werden eingesperrt, psychisch und körperlich gequält, ihnen wird angemessene Pflege verweigert und sie werden dem Wahnsinn überlassen – wenn sie nicht vorher sterben“, so Jason Baker, Senior Vice President von PETA Asien.
PETA Asiens verdeckter Ermittler filmte eine schwerkranke Schleichkatze, die zu schwach war, um aufzustehen und regungslos in ihrem kargen, verwahrlosten Käfig lag. Er benachrichtigte den Besitzer der Farm, der sagte, er wolle „das Tier wegwerfen“. Der Ermittler brachte die Schleichkatze umgehend in eine Tierklinik, aber trotz intensiver Pflege konnte sie nicht gerettet werden. Viele der unter- und mangelernährten Tiere hatten riesige Fellpartien verloren, litten unter Parasitenbefall und hatten schmerzhafte, klaffende Wunden. Eine Schleichkatze war teilweise blind, aber alle Tiere wurden weiterhin ausgebeutet, um Kopi Luwak für den Verkauf zu produzieren. Mehrere Schleichkatzen liefen unaufhörlich in ihren kargen Käfigen umher – Anzeichen für Zoochose, eine psychische Störung, die durch den extremen Stress, die Angst und die Frustration der intensiven Gefangenschaft verursacht wird.
Undercover-Aufnahmen zeigen auch, wie ein Farmer eingesperrte, illegal gehaltene Binturongs mit Kaffeebohnen ernährte – Tiere, die auf der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature als „gefährdet“ geführt werden. [1] Zudem kann PETA Asien belegen, dass die von den Tieren ausgeschiedenen Kirschen als Schleichkatzenkaffee gekennzeichnet und verkauft wurden. Indonesien ist der weltweit größte Produzent von Kopi Luwak. Obwohl der Kaffee oft als „Wildsammlung“ beworben wird, haben die Farmer zugegeben, dass es nahezu unmöglich ist, Schleichkatzenkaffee ausschließlich aus Wildsammlung zu produzieren und dass die Industrie wissentlich Kaffee von in Gefangenschaft lebenden Tieren falsch etikettiert. Ein Farmarbeiter sagte zu PETA Asiens Ermittler: „Wir bezeichnen ihn als ‚wild‘, denn obwohl die Tiere jetzt in Käfigen gehalten werden, stammen sie aus der Wildnis.“
Nährboden für zoonotische Krankheiten
Obwohl die asiatischen Schleichkatzen unter dem Schutz des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen stehen, werden sie in der Regel im Alter von sechs Monaten gefangen genommen und erhalten außer Kaffeekirschen fast nichts zu essen, was zu Unterernährung, Hauterkrankungen und Bauchschmerzen führt. PETA weist darauf hin, dass das Einsperren der Tiere inmitten ihrer eigenen Fäkalien und ohne die Möglichkeit, sich frei zu bewegen oder Kontakte zu knüpfen, ihr Immunsystem schwächen kann. Dadurch kann ein Nährboden für zoonotische Krankheiten entstehen, die leicht mutieren und sich auf den Menschen übertragen können. SARS, das eine geschätzte Sterblichkeitsrate von etwa 15 Prozent [2] hat, hat sich bereits von Schleichkatzen auf Menschen übertragen.
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PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.