Amt für Veterinärwesen im Ortenaukreis unter tierfeindlichsten Veterinärbehörden Deutschlands – PETA kürt Tops und Flops 2024 / Veterinäramt duldet tierschutzwidrige Haltung und Verkauf von Äffin Jessy

Eine Äffin, die gezwungen wurde, Kleidung und eine Windel zu tragen

Top oder Flop? Auch für das Jahr 2024 hat PETA wieder die besten und schlechtesten deutschen Veterinärbehörden gekürt. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von der Tierrechtsorganisation über einen Missstand informiert wurden.

Keine Rettung aus artwidriger Haltung in Oberkirch

Im Sommer letzten Jahres wurde PETA auf einen Kapuzineraffen in Oberkirch aufmerksam. Der Affe Jessy sollte für 8.300 Euro verkauft werden. Als Kaufinteressentin getarnt, stand eine PETA-Ermittlerin mit dem Verkäufer in Kontakt. Dabei zeigten sich die artwidrigen Bedingungen, unter denen Jessy lebte: Das Affenmädchen wurde allein gehalten, musste Kleidung und Windeln tragen und wurde fehlernährt. Bei Autofahrten wurde Jessy ungesichert und fahrlässig unter anderem auf dem Schoß des Fahrers transportiert. PETA verständigte die zuständige Veterinärbehörde sowie die Polizei des Ortenaukreises. Die Behörden durchsuchten die Wohnung des Halters. Statt den Primaten aufgrund der Missstände umgehend zu beschlagnahmen, stellten sie lediglich die Papiere sicher. Auch der Weiterverkauf des Tieres wurde offenbar nicht unterbunden. Die Tierschutzorganisation befürchtet, dass sich Jessy nun in tierschutzwidriger Haltung in Österreich befindet. Das Verhalten der Amtsveterinäre beschert der Behörde einen Platz unter den Flop 5 der schlechtesten Veterinärämter 2024.

„In Einzelhaltung im Ortenaukreis hat Jessy in den vergangenen Jahren seelisch und körperlich schwer gelitten. Wir müssen davon ausgehen, dass die artwidrige Vermenschlichung des Affen nun in Österreich fortgeführt wird. Die Veterinärbehörde hat in diesem Fall auf ganzer Linie versagt. Sie hatte es in der Hand, Jessy in ein artgerechtes Zuhause zu überführen“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA.

Tierrechtsorganisation meldet Hunderte Fälle jährlich

Veterinärämter sind für die Überwachung und den Vollzug des Tierschutzgesetzes in Deutschland zuständig. PETA meldet den Behörden jeden Monat zahlreiche Fälle von Tierquälerei und kontrolliert, ob und wie diese Behörden daraufhin im Sinne des Tierschutzgesetzes tätig werden. Während vielerorts in Zusammenarbeit mit Amtstierärzten sehr gute Erfolge für die Tiere erzielt werden, gibt es noch immer zu viele Veterinärämter, die das Tierschutzgesetz und die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien nicht genügend umsetzen.

Seit 2012 bewertet die Tierrechtsorganisation jährlich die aus Tierschutzsicht gut oder schlecht aufgefallenen Veterinärämter. Im Ranking wird stets die gesamte Behörde genannt, auch wenn oftmals einzelne Amtstierärzte positiv oder negativ hervorstachen. Die Pressemeldung mit der vollständigen Liste aller Tops und Flops finden Sie hier.

PETA rät Zeugen von Tierquälerei: Nach Meldung bei Veterinärbehörde beharrlich bleiben

Zeugen von Tierquälerei sollten sich an die zuständige Veterinärbehörde ihrer Stadt oder ihres Landkreises wenden. Es ist ratsam, Beobachtungen detailliert und sachlich zusammenzufassen. Besonders hilfreich ist Bild- und Videomaterial. Empfehlung von PETA: Nach der Meldung beim Veterinäramt unbedingt so lange nachhaken, bis der Missstand beseitigt ist. Eine Übersicht mit ausführlichen Tipps, wie Zeugen gegen Tierquälerei vorgehen können, gibt es unter Tierquälerei.de/Tierquälerei-melden.

Eine Äffin, die gezwungen wurde, Kleidung und eine Windel zu tragen
In privater Einzelhaltung wurde Kapuzineraffe Jessy gezwungen, Kleidung und Windeln zu tragen. / © PETA Deutschland e.V.

Dieses und ein weiteres Foto können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

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