Anklage: Tierquälerei bei der Reiterstaffel Mannheim – PETA fordert ein Ende des Missbrauchs von Tieren durch die Polizei

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Wegen der Misshandlung von Pferden sollte zwei Mannheimer Polizisten heute der Prozess gemacht werden. Jetzt wurde die Verhandlung auf Anfang nächsten Jahres verschoben. Den Beamten der Mannheimer Reitstaffel wird vorgeworfen, Pferde geschlagen zu haben. Das Wohlbefinden eines Tieres soll zudem durch laute Klappergeräusche mit leeren, in einen Jutesack gefüllten Dosen „nicht unerheblich beeinträchtigt“ [1] worden sein: Laut Staatsanwaltschaft geriet das Pferd durch die Geräusche derart in Panik, dass es aus Angst „ununterbrochen und bis zur Erschöpfung“ rannte. Des Weiteren habe ein Beamter über Tage hinweg eine Paste auf Pfefferbasis am Futtertrog eines Dienstpferdes angebracht, vermutlich um eine als „Koppen“ bezeichnete Verhaltensstörung zu unterbinden. Jana Hoger, Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA, kommentiert:

„Die betroffenen Pferde sind weiterhin gefährdet, Tierquälerei durch die beiden Männer zu erleiden, die nach wie vor im Dienst sind. Daher fordern wir ein sofortiges Tier-Betreuungsverbot für und ein Disziplinarverfahren gegen die betroffenen Polizisten, um weitere fühlende Lebewesen vor deren Gewalttaten zu schützen. Tierquälerei ist bei der Polizei und der Ausbildung von Pferden und Hunden systemisch. Häufig werden die Tiere in Situationen gezwungen, in denen sie massiv leiden. Pferde, die von Natur aus Fluchttiere sind, müssen ihre innersten Instinkte unterdrücken – durch Druck, Zwang und Gewalt werden sie gefügig gemacht und haben keine Möglichkeit, ihre Bedürfnisse auszuleben. Anders als Polizisten können sich Pferde bei der Polizei ihren ‚Beruf‘ nicht aussuchen. Sie möchten nicht als Hilfsmittel für Einsätze benutzt und mehrmals die Woche in Stresssituationen gebracht werden. Die sozialen Tiere benötigen ein Leben in ihrer festen Herde, in welcher sie sich ausreichend bewegen und ihren Bedürfnissen nachgehen können. Pferde haben, wie alle anderen Tiere auch, ein Recht auf ein unversehrtes Leben. Bei der Polizeireiterstaffel werden ihre Bedürfnisse nicht nur übergangen – sie werden mit Gewalt dazu gebracht, sich den Forderungen der Reiter entsprechend zu verhalten. Pferde gehören genauso wenig wie Hunde und andere Tiere in den Polizeidienst.“

Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.

Jana Hoger / © PETA Deutschland e.V.

Das Motiv senden wir auf Anfrage gerne zu.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Stuttgarter Nachrichten (2023): Prozess gegen Polizisten: Tierquälerei bei der Reiterstaffel? Online abrufbar unter: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.mannheim-prozess-gegen-polizisten-tierquaelerei-bei-der-reiterstaffel.4ff48b35-8089-47b0-892e-d22106ea7bf8.html (07.12.2023).

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