Biberach: Zwei Kätzchen in Pappkarton ausgesetzt, ein Tier bereits tot – PETA bietet 1000 Euro Belohnung für Hinweise

Kätzchen sitzt in einem hohen Pappkarton

Tierquäler gesucht: Laut einem Polizeibericht haben Unbekannte in Biberach vor wenigen Tagen zwei Kätzchen in einem Karton ausgesetzt. Spaziergänger fanden die etwa neun Monate alten Tiere demnach im Hubertusweg und übergaben sie dem nahen Tierheim. Eine der beiden Katzen war bereits tot, die andere in einem schlechten Gesundheitszustand. Wie der Tierschutzverein Biberach mitteilte, wurde das tote Kätzchen zur Ermittlung der Todesursache an die Pathologie gegeben. Der Tierschutzverein hat am Dienstag zudem Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Nun ermittelt die Polizei Ulm und bittet unter 07351/447-0 um Zeugenhinweise.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Häufig werden Tiere ausgesetzt, die wie diese Kätzchen in einem schlechten Gesundheitszustand sind und eigentlich dringend ärztliche Hilfe brauchen“, so Annika Lewald, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Sie einfach auszusetzen, statt sich Rat und Unterstützung zu suchen, ist nicht nur herzlos, sondern auch tierschutzwidrig und muss bestraft werden. Wir hoffen auf zielführende Hinweise aus der Bevölkerung, um das ehemalige Zuhause der kleinen Katzen zu ermitteln.“

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass das Aussetzen von Tieren laut Paragraf 3 des Tierschutzgesetzes verboten ist und ebenso den Straftatbestand der Tierquälerei nach Paragraf 17 des Gesetzes erfüllen kann. Dies kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Das Tierschutzgesetz greift auch, wenn Halter die Tiere nicht artgerecht unterbringen und versorgen oder notwendige Hilfeleistung unterlassen.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Kätzchen sitzt in einem hohen Pappkarton
Aufmerksame Spaziergänger fanden die Kätzchen in der Nähe des Tierheims in einem Pappkarton. / © Tierschutzverein Biberach

Das Foto steht hier zum Download bereit und kann für die redaktionelle Berichterstattung genutzt werden.

Kontakt

Kontakt
Kopieren