Brandenburg will Gewalt bei Hundeausbildung legalisieren / PETA appelliert an Länderkammer, Anträge abzulehnen

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Auf Antrag des Landes Brandenburg stimmt der Bundesratsausschuss für Agrarpolitik und Verbraucherschutz am kommenden Montag über einen Änderungsantrag der Tierschutzhundeverordnung ab: Demnach soll es bis Dezember 2029 übergangsweise wieder erlaubt werden, Hunden im Bestand der Bundeswehr, der Polizei oder des Zolls zur „Verhaltenskorrektur“ durch „Stachelhalsbänder oder andere schmerzhafte Mittel“ Gewalt zuzufügen. Bereits seit dem 1. Januar 2022 gilt dafür eigentlich ein Verbot. PETA kritisiert die brandenburgische Landesregierung scharf für die beantragte Verschlechterung beim Tierschutz. Die Tierrechtsorganisation appellierte in der vergangenen Woche in einem Schreiben an die zuständigen Ministerien der übrigen 15 Länder, den Antrag zurückzuweisen. Peter Höffken, Fachreferent bei PETA, kommentiert:

„Eine gesetzliche Erlaubnis für Hundequälerei durch Polizeibeamte und Soldaten wäre ein deutlicher Rückschritt für den Tierschutz in Deutschland und ein verheerendes Signal an die Öffentlichkeit. Wir hoffen, dass der Bundesrat diesem rückwärtsgewandten Antrag eine deutliche Absage erteilt. Hunde sind nicht dazu da, um gefährliche Polizeiarbeit zu leisten, oder um als Waffe oder Drohmittel missbraucht und auf Personen gehetzt zu werden. Polizeiarbeit ist dank moderner Technik und Ausrüstung sowie der guten Ausbildung nicht darauf angewiesen, Hunde einzusetzen, die mit gewaltsamen Methoden „scharf“ gemacht werden. Dass das Land Brandenburg in seinem Antrag angibt, ohne Schmerzreize seien die Tiere teilweise nicht zu kontrollieren, begründet vielmehr eine Abschaffung der Hundenutzung für gefährliche Einsätze. Die Tiere gehören in ein liebevolles Zuhause mit positiven sozialen Kontakten, ausreichend Auslauf und geistiger Anregung.“


Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.

PETA Mitarbeiter
Peter Höffken / © PETA Deutschland e.V.

Das Motiv senden wir auf Anfrage gerne zu.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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