Schockierende Leichenschau: Zwei tote Füchse wurden in Buch in einem Garten an einem Stamm aufgehängt. Die Tiere fielen mutmaßlich der Hobbyjagd zum Opfer. Laut Augenzeugenbericht waren die toten Tiere Mitte Januar nur drei Meter vom öffentlichen Bürgersteig für alle Passanten zu sehen. PETA hat am 6. Februar Anzeige wegen Belästigung der Allgemeinheit (§118 OWiG) beim Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landkreises Landshut erstattet. Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass in Bayern jedes Jahr rund 100.000 Füchse bei der Jagd getötet werden – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Ein großer Teil der Bevölkerung lehnt die massenhaften Fuchstötungen jedoch ab. PETA forderte die bayerische Staatsregierung zuletzt 2023 auf, Füchse aus der Liste der jagdbaren Arten zu streichen.
„Der Anblick dieser toten Füchse schockiert jeden Menschen, dem Tiere am Herzen liegen“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Leider verschließen viele Jäger ihre Augen vor der Tatsache, dass immer mehr Menschen mit den sinnlosen Fuchstötungen nicht einverstanden sind. Das Aufhängen der Fuchsleichen nur wenige Meter vom Bürgersteig könnte in diesem Zusammenhang auch eine Art Machtdemonstration sein.“
Großteil der Bevölkerung mittlerweile gegen Fuchsjagd
Die Bevölkerung sieht die Fuchsjagd überwiegend kritisch: Laut einer INSA-Meinungsumfrage äußerten 38 Prozent der 2.008 Befragten Anfang Februar 2023, dass sie „(eher) gegen“ die Fuchsjagd seien. 32 Prozent sagten, sie seien „(eher) dafür“. Mitte 2018 ergab sich noch ein komplett anderes Bild. Damals ermittelte forsa, dass nur 29 Prozent die Fuchsjagd ablehnten – 49 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, sie beizubehalten.
Fuchsjagd ist unnötig und leistet keinen Beitrag zum Artenschutz
Immer mehr Wissenschaftler rufen zu einem Umdenken hinsichtlich der Fuchsjagd auf. [1] Denn weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht besteht ein Grund für die massenhafte Bejagung von Füchsen. [2,3] In den vergangenen fünf Jahren töteten Jäger in Deutschland rund 400.000 bis 450.000 Füchse pro Jahr. Die zum Teil noch immer geäußerten Vorurteile gegenüber den Beutegreifern konnten längst widerlegt werden. So ist die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch die Tiere nahezu auszuschließen. Deutschland ist seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut. Zudem ist die alveoläre Echinokokkose – eine durch den Fuchsbandwurm ausgelöste Erkrankung – eine der seltensten Parasitosen Europas. Die Jagd auf die Tiere hat keinerlei regulierende oder reduzierende Auswirkungen auf die Population, weil Verluste rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen werden. Auch das von der Jägerschaft vorgeschobene Argument des Artenschutzes ist Augenwischerei, da sich Füchse größtenteils von Mäusen ernähren. [4,5] Populationsrückgänge betroffener Arten wie beispielsweise dem Feldhasen entstehen durch den Lebensraumverlust und das schwindende Nahrungsangebot. Hinzu kommt, dass die Jägerschaft selbst bundesweit über 200.000 Feldhasen im Jahr tötet.
Das Beispiel Luxemburg zeigt: Fuchspopulationen regulieren sich selbst
Aufgrund dieser Fakten hat die Regierung Luxemburgs bereits im April 2015 ein Verbot der Fuchsjagd durchgesetzt. Das Fazit nach neun Jahren: keine Probleme. [6] Die Fuchspopulationen regulieren sich aufgrund von Sozialgefügen sowie Nahrungsverfügbarkeit, Witterung und Krankheiten selbst. Als Gesundheitspolizei sind Füchse zudem ein wichtiges Glied im Kreislauf der Natur. Sie sichern nicht zuletzt auch ihren Beutearten das Überleben, indem sie schwache und kranke Tiere erbeuten und Krankheitsherde somit sofort eliminieren. Für ein deutschlandweites Verbot der Jagd auf Füchse hat PETA eine Petition ins Leben gerufen.
Das Bild kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.