PETAs Appell: „Weder Kinder noch Tiere sollten mit Gewalt ‚erzogen‘ werden – beenden Sie die Tierdressuren!“
München / Stuttgart, 8. Januar 2020 – Das Direktorenpaar des Circus Krone hat Nachwuchs bekommen. PETA hat den frischgebackenen Eltern diese Woche als Babygeschenk einen Ratgeber für gewaltfreie Erziehung geschickt. Mit dem Geschenk fordert PETA die Zirkusverantwortlichen auf, ihre „Erziehungsmethoden“ im Umgang mit den Tieren zu überdenken und Dressuren gänzlich abzuschaffen. Die Tierrechtsorganisation erinnert das Paar daran, dass Elefanten, Großkatzen und andere Tiere ebenso Schmerzen empfinden können wie Menschen und der Einsatz von Haken und Peitsche bei beiden fehl am Platz ist.
„Gewalt ist nicht nur bei der Kindererziehung völlig fehl am Platz, sondern auch bei Tieren. Doch die Dressur von Wildtieren basiert immer auf Unterdrückung und Gewalt – diese Form der Ausbeutung muss endlich aufhören“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Darum appellieren wir inständig an das Mitgefühl des Direktorenpaares und fordern den Zirkus auf, künftig auf eine moderne, tierfreie Darbietung zu setzen.“
Tierleid und Sterbechronik bei Circus Krone
Videoaufnahmen und behördliche Dokumente bestätigen gravierende Missstände bei Circus Krone. Sie dokumentieren Verhaltensstörungen bei Elefanten, Pferden und Löwen, zeigen beengte Gehege und einen gewaltvollen Umgang mit vielen Tieren. Elefanten werden nachts mit Ketten an zwei Beinen festgebunden und die Mitarbeiter zwingen sie mit dem Elefantenhaken – einem Stock mit spitzem Metallhaken – zum Gehorsam. Auch Großkatzen müssen Peitsche und Stock fürchten, wenn sie in der Manege nicht spuren.
PETA weist darauf hin, dass Tiere in dem Zirkusunternehmen immer wieder rücksichtslos ausgebeutet werden: Erst nachdem eine Elefantin während einer Vorstellung in Osnabrück 2018 in die Zuschauerränge stürzte, gab der Zirkus die fünf Elefanten an einen spanischen Tierpark ab. Doch zum Winterprogramm wurden zwei von ihnen jäh aus ihrem Ruhesitz zurückgeholt. Trotz Alter, körperlicher Gebrechen und psychischer Leiden mussten sie wieder die Strapazen in der Manege über sich ergehen lassen. Jüngst erlag Mala, eine der fünf Elefanten, ihrem schlechten Gesundheitszustand. Im März 2019 starb Nashornbulle Tsavo. Bis zu seinem Tod wurde er trotz Krankheit den Besuchern vorgeführt. Elefantin Delhi starb Ende 2017, kurz nach einer Tournee. Im gleichen Jahr trennte Großkatzendompteur Lacey ein etwa vier Wochen altes Löwenbaby zeitweise von seiner Mutter, um es medienwirksam bei einer Petitionsübergabe im Bayerischen Landtag zu präsentieren.
Zukunft ohne Tierdressuren
Andere Zirkusgrößen machen es vor: Circus Roncalli verabschiedete sich in den 90ern von Wildtierdressuren und ist seit 2018 komplett tierfrei. Griechenland, Malta und Zypern haben die Haltung von Tieren in Zirkusbetrieben vollständig verboten. PETA fordert ein solches grundsätzliches Verbot und entspricht damit der Auffassung von 62 Prozent der Deutschen, die laut einer repräsentativen Meinungsumfrage die Haltung und Zurschaustellung von Tieren im Zirkus ablehnen.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
PETAs Babygeschenk für die frischgebackenen Eltern / © PETA
Das Motiv steht hier zum Download zur Verfügung und kann für Berichterstattungen verwendet werden.
Weitere Informationen:
PETA.de/CircusKrone
PETA.de/Circus-Krone-Trainer-Loewen-Tiger
PETA.de/KroneChronik
Pressekontakt:
Britta Nolte, +49 711 860591-593, [email protected]