Tödlicher Trotz: Reality-Star Cheyenne Ochsenknecht und ihr Ehemann Nino Sifkovits beschwerten sich Mitte Oktober in einem Bild-Interview über Kritik an ihrer Rinderzucht. Veganer hätten keinen Respekt vor ihrer Arbeit. „Ich kritisiere doch auch niemanden, der Tofu-Schnitzel lieber mag“, so Cheyenne Ochsenknecht. [1] PETA hat daraufhin Ende Oktober in einem persönlichen Anschreiben an das Paar appelliert, auch bei Rindern, Schafen und Schweinen den Wunsch auf Leben und körperliche Unversehrtheit zu respektieren. Statt fühlende Individuen für Profit auszubeuten, könne der Chianinahof vegan wirtschaften und den noch lebenden Tieren eine sichere Heimat bieten. Mit diesem Schritt würden Cheyenne Ochsenknecht und Nino Sifkovits zum Start ihres neuen Reality-TV-Formats „Unser Hof“ auch ein starkes Zeichen für Empathie und Respekt setzen, betont die Tierrechtsorganisation.
„Kein Rind, Schaf oder Schwein wird als ‚Nutztier‘ geboren – wer Tieren mit Gewalt das Leben nimmt, hat keinen Respekt vor ihnen. Es gibt kein Fleisch von glücklichen Tieren – nur von toten“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin bei PETA Deutschland. „Statt sich über mangelnden Respekt von vegan lebenden Menschen für das Töten von fühlenden Lebewesen zu beklagen, sollte Frau Ochsenknecht ihre Berufswahl überdenken. Für eine Umstellung auf den veganen Ökolandbau würde sie mit Sicherheit viel Anerkennung erhalten.“
Speziesismus – die Diskriminierung anderer Arten
Rinder, Schweine und andere Tiere, die in der landwirtschaftlichen Tierhaltung ausgebeutet und getötet werden, haben genau wie Hunde und Katzen arteigene Bedürfnisse. Sie fühlen ebenso Schmerz, Leid und Freude. Auch für diese Tiere ist das eigene Leben wohl das Wichtigste, was sie haben. Ihnen dies aufgrund ihrer Spezies zu nehmen, ist speziesistisch.
Analog zu den Begriffen Rassismus und Sexismus beschreibt Speziesismus eine Form der Diskriminierung – genauer gesagt, die Abwertung empfindungsfähiger Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden und in sogenannte Haus- und Nutztiere unterteilt: So werden beispielsweise Hunde und Katzen liebevoll umsorgt, Schweine, Rinder und Hühner hingegen getötet und gegessen. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur „falschen“ Spezies werden Tiere zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug herabgestuft. Dabei können sie alle Freude und Leid empfinden und haben daher ein Interesse daran und ein Recht darauf, zu leben und nicht verletzt zu werden. PETA vertritt eine anti-speziesistische Sichtweise und betont, dass diese Gemeinsamkeit aller empfindungsfähigen Lebewesen entscheidend ist, wenn es darum geht, wer moralische Rechte hat. Tiere haben dasselbe Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen.
Veganer Ökolandbau als Lösung für nachhaltigen Klimaschutz
Der vegane Ökolandbau ist eine Landwirtschaftsform ohne Tierhaltung und ohne Nutzung von tierischen Düngemitteln. Wird er stärker gefördert, können die lebensmittelbedingten Emissionen zeitnah nachhaltig und effizient gesenkt werden. Pflanzliche Lebensmittel sparen im Vergleich zu tierischen Produkten zahlreiche Ressourcen. Sie haben eine bessere Klimabilanz und können weitaus umweltschonender produziert werden. Den größten Beitrag zum Klimaschutz kann der Einzelne daher leisten, indem er sich vegan ernährt und somit mehrmals täglich für den Schutz der Tiere, Menschen und des Planeten einsteht.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.