Edeka-Weihnachtskampagne mit Marc Hosemann erhält PETAs Negativpreis „Speziesismus des Monats“

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Mit dem Slogan „Feiert Weihnachten, wie ihr wollt“ bewarb die Edeka-Gruppe zusammen mit dem Schauspieler Marc Hosemann im Dezember ihr Weihnachtsgeschäft. Dabei hat das Unternehmen offensichtlich vergessen, was Tiere wollen – denn weder Gänse oder Schweine noch andere Tiere wollen für das „Fest der Liebe“ getötet und gegessen werden. So war auf einer Plakatierung von Edeka zu lesen: „Gans traditionell oder alle Jahre Wiener?“. Marc Hosemann, bekannt aus der Serie „Die Discounter“, bestückte in Werbespots unter anderem die Fleischtheke mit einer Unmenge an Würstchen. PETA verleiht der lebensverachtenden Werbekampagne von Edeka den Negativpreis „Speziesismus des Monats“ im Dezember. Der Begriff Speziesismus bezeichnet die Abwertung von Tieren allein aufgrund ihrer Artzugehörigkeit – was unter anderem zu der Annahme führt, der Mensch dürfe zu seinem Nutzen mit Tieren verfahren, wie es ihm beliebt.

„Wir haben es satt, dass große Unternehmen Tierleid verharmlosen und die Bedürfnisse fühlender Lebewesen ignorieren“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Mit zynischen Wortspielen wird darüber hinweggetäuscht, dass für Weihnachten Millionen Gänse und andere Tiere gezüchtet, gequält und getötet werden. Die Werbekampagne von Edeka hat unseren Negativpreis mehr als verdient. Nächstenliebe und an die Schwächsten denken – dafür steht Weihnachten. Deshalb ist nur ein veganes Festtagsessen mit den Werten von Weihnachten vereinbar.“

Das Leid der „Weihnachtsgänse“

Gänse, die für Weihnachten getötet werden, müssen in Mastbetrieben meist unter schrecklichen Bedingungen leben. Sie werden so gezüchtet, dass sie schnell viel Fleisch ansetzen, was oft dazu führt, dass die Tiere unter schmerzhaften Knochenverformungen und Kreislauferkrankungen leiden. Zahlreiche Gänse sterben bereits in der Mast an Gelenkentzündungen, Atemnot, Herzanfällen, gebrochenen Gliedmaßen oder werden sogar von Artgenossen totgetrampelt. Im Alter von etwa vier bis acht Monaten werden die Gänse im Schlachthof getötet. Zu diesem Zeitpunkt sind sie noch Tierkinder – Gänse werden bis zu 20 Jahre alt, wenn man sie lässt. Stattdessen werden sie im Schlachthof kopfüber in ein Strombad getaucht oder mit CO₂-Gas betäubt, bevor ihnen die Kehle aufgeschnitten wird. Viele Tiere werden nicht richtig betäubt und kommen wieder zu Bewusstsein, während sie ausbluten.

PETAs Negativpreis „Speziesismus des Monats“

Auch im Jahr 2024 hat PETA wieder monatlich Personen, Unternehmen oder Produkte, die sich als besonders speziesistisch und tierfeindlich gezeigt haben, mit dem Negativpreis „Speziesismus des Monats“ ausgezeichnet. In diesem Jahr wird für den skandalösesten Fall unter den bisherigen „Gewinnern“ der Titel „Speziesismus des Jahres 2024“ verliehen, der in einer öffentlichen Abstimmung ermittelt wird. So hatte Prinz Marcus von Anhalt den Titel 2023 erhalten. PETA möchte mit dem Preis die Gesellschaft für das Thema Speziesismus sensibilisieren und zum kritischen Reflektieren, Umdenken und tierfreundlichen Handeln anregen. Denn speziesistisches Denken schafft die Grundlage dafür, dass Tiere für menschliche Zwecke wie selbstverständlich benutzt, gequält und getötet werden.

Speziesismus – die Diskriminierung anderer Arten

Analog zu den Begriffen Rassismus und Sexismus beschreibt Speziesismus eine Form der Diskriminierung – genauer gesagt, die Abwertung empfindungsfähiger Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden und in sogenannte Haus- und Nutztiere unterteilt: So werden beispielsweise Hunde und Katzen liebevoll umsorgt, Schweine, Rinder und Hühner hingegen getötet und gegessen. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur „falschen“ Spezies werden Tiere zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug herabgestuft. Dabei können sie alle Freude und Leid empfinden und haben daher ein Interesse daran und ein Recht darauf, zu leben und nicht verletzt zu werden. PETA vertritt eine anti-speziesistische Sichtweise und betont, dass diese Gemeinsamkeit aller empfindungsfähigen Lebewesen entscheidend ist, wenn es darum geht, wer moralische Rechte hat. Tiere haben dasselbe Recht auf Leben. Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen. 

Grafik zum Speziesismus des Monats Dezember 2024

Das Motiv kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.

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