Empelde: Jugendliche missbrauchen Igel als „Fußball“ und verletzen ihn schwer – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

PETA Logo

Schockierender Vorfall: Einem Medienbericht zufolge haben drei Jugendliche am Montagabend in Empelde einen Igel wie einen „Fußball“ benutzt und ihre Tat gefilmt. Zeugen berichten, dass sich das hilflose Tier nach der Misshandlung in ein Gebüsch flüchten konnte. Die Jugendlichen seien sichtlich stolz auf ihre Grausamkeit gewesen und hatten sich gegenseitig mit dem Handy dabei gefilmt. Die Polizei Ronnenberg nimmt unter 05109-5170 Hinweise entgegen.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Dass Jugendliche derart rohe und willkürliche Gewalt an Tieren ausüben, ist extrem besorgniserregend. Ein fühlendes Lebewesen aus Spaß gewaltvoll zu treten und sich dabei auch noch zu filmen ist ein besonders erschütterndes Beispiel von Tierquälerei und roher Gewalt“, so Mareike Homann, Fachreferentin für PETAKids bei PETA Deutschland. „Leider handelt es sich hier nicht um einen Einzelfall, denn immer wieder quälen Kinder und Jugendliche in Deutschland Tiere. Deshalb ist es längst überfällig, dass tierethische Themen in Lehrplänen und in der Kinder- und Jugendarbeit verankert werden.“

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes – sofern der Täter strafmündig ist. Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: ‚Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.‘ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre ‚Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei‘ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.“

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. Online abrufbar unter: https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf (02.05.204).

Kontakt

Kontakt
Kopieren