Missbrauch im Namen der Wissenschaft endlich rückläufig: 2023 wurden deutschlandweit 17 Prozent weniger Tiere für „wissenschaftliche“ Zwecke „verwendet“. Es bleiben dennoch insgesamt 2.128.520 Tiere, die für Tierversuche litten und in den meisten Fällen getötet wurden. Weitere 1.373.173 Tiere wurden im Zusammenhang mit Versuchen gezüchtet und getötet, ohne in Experimenten missbraucht zu werden. Die Gesamtzahl von 3,5 Millionen Tieren ist damit auf dem tiefsten Stand seit Jahren – Hoffnung für die Tiere und zugleich Ansporn, das Momentum zu nutzen und Tierversuche weiter zu reduzieren. 2022 waren es noch über 4,2 Millionen Tiere, die im Namen der „Wissenschaft“ leiden und meist ihr Leben lassen mussten. Bereits 2021 hatte sich die Regierung dazu verpflichtet, eine Strategie zur Reduktion von Tierversuchen zu entwickeln und tierversuchsfreie Methoden mehr zu fördern. PETA motiviert die Bundesregierung, nun Taten folgen zu lassen, um die grausamen und vielfach überflüssigen Methoden zu beenden.
„Endlich tut sich etwas“, so Biotechnologin Sabrina Engel, Fachreferentin für den Bereich Tierversuche bei PETA. „Statt Mäusen Chemikalien zu spritzen oder Affen die Köpfe aufzubohren, muss sich die Wissenschaft vollständig auf tierversuchsfreie Forschungs- und Testmethoden fokussieren. Dass Tierversuche abgeschafft werden müssen, wissen wir schon lange – dass sie auch abgeschafft werden können, beweist einmal mehr der neueste Rückgang der offiziellen Versuchszahlen in Deutschland.“
Weiterhin auch Hunde, Katzen und Affen in Laboren missbraucht
Im aktuellen Erhebungszeitraum fristeten über 1,6 Millionen Mäuse und fast 200.000 Fische ihr Dasein in Versuchslaboren. Auch 1.733 Affen – ein Rücklauf um fast 50 Prozent im Vergleich zu 2019 – und 2.500 Hunde wurden für Experimente in Laboren gefangen gehalten. Während sich die Zahl der missbrauchten Katzen leicht auf 544 erhöhte, steigerte sich die Zahl der Reptilien mit mehr als 87 Prozent von 438 auf 822 erheblich. Fünfmal so viele Tintenfische und andere Kopffüßer wurden 2023 missbraucht. 3,48 Prozent der Versuche wurden als „schwer“ eingestuft. Das bedeutete für 50.741 Tiere im Jahr 2023 enormes Leid. [1]
Bundesregierung zur aktuellen Tierversuchsstatistik: Tierschutzforschungspreis als Ansporn
„Alternativmethoden und der verantwortungsvolle Umgang mit Tieren gewinnen immer mehr an Bedeutung“, teilt Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir hinsichtlich der aktuellen Statistik mit. [2] „Ein wichtiger Schritt hin zu einer ethischeren und nachhaltigeren Wissenschaft“, und zugleich „Ansporn, die Zahl der Tierversuche noch weiter zu reduzieren“. Um die tierversuchsfreie Wissenschaft stärker zu fördern, lobt die Bundesregierung künftig ihren Tierschutzforschungspreis mit einem höheren Preisgeld aus. Die Reduktionsstrategie soll außerdem im April 2025 veröffentlicht werden.
Wissenschaft statt Tierversuche: Tierrechtsorganisation legt Strategieplan vor
PETA konnte gemeinsam mit weiteren Tierschutzorganisationen mit der Europäischen Bürgerinitiative gegen Tierversuche 2022 über 1,2 Millionen EU-weite Stimmen sammeln, die sich für das Ende von Tierversuchen aussprechen. Die Kommission zeigte sich einem Ausstieg gegenüber offen, konnte bisher allerdings keine konkreten Maßnahmen vorzeigen. PETA Deutschland hat zur Umsetzung einer längst überfälligen Ausstiegsstrategie mit dem „Research Modernisation Deal“ einen Leitfaden zur Umsetzung tierfreier Methoden verfasst. Dazu übergab PETA am 28. November letzten Jahres auch die Petition mit über 200.000 Unterschriften an das BMEL.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.