Erfolg: Bamberger Stadtrat stimmt für Schließung von Schlachthof – PETA appelliert an Stadt, vegane Landwirtschaft zu fördern

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Der wirtschaftlich unrentable städtische Schlachthof in Bamberg muss bis Ende Juni dieses Jahres schließen – dies beschloss der Bamberger Stadtrat am 20. März. Steuerzahler hätten auf das Jahr gerechnet rund zwei Millionen Euro aufbringen müssen, um den Betrieb am Laufen zu halten. PETA hatte 2022 ein Bürgerbegehren der Stadtratsfraktion Volt-ÖDP-Bambergs Mitte für eine Schließung des Schlachthofes unterstützt. Die Tierrechtsorganisation begrüßt die Entscheidung des Stadtrats und bekräftigt ihren Appell, die eingesparten Steuergelder für die Förderung von pflanzlicher Nahrungsmittelproduktion, die zukunftssicher ist, zu verwenden.

„Wir sind froh, dass Bamberg nicht weiter an dem in vielerlei Hinsicht schädlichen Schlachtbetrieb festhält“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Referentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Nun hat die Stadt die Möglichkeit, freigewordene Gelder für verantwortungsvolle und nachhaltige Investitionen zu nutzen, etwa die Förderung von bio-veganer Landwirtschaft.“

Jährlich neue Rekordtiefs beim Konsum von Fleisch und Milch

Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch sank 2023 auf 51,6 Kilogramm und lag damit auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Berechnung im Jahr 1989. [1] Auch der Milchverbrauch fiel 2022 auf den tiefsten Stand seit 1991, als angefangen wurde, die gesamtdeutsche Statistik zu erheben. [2]

800 Millionen getötete Lebewesen pro Jahr – wie tierlieb sind wir wirklich?

PETA weist darauf hin, dass viele Menschen hinter Fleisch und anderen Produkten tierischer Herkunft nicht das getötete Lebewesen sehen. Doch allein in Deutschland werden jährlich etwa 800 Millionen Landlebewesen wegen ihres Fleisches, ihrer Milch und ihrer Eier meist in enge Ställe eingepfercht und durch Enthornung, Kastration und das Abschneiden von Schwänzen sowie Schnäbeln oft betäubungslos verstümmelt. Im Schlachthof wird ihnen die Kehle durchgeschnitten – nicht selten auch hier mit nur unzureichender Betäubung, was zu einem extrem qualvollen Tod durch langsames Ausbluten führen kann. Ganz gleich, ob „Bio-“ oder konventionelle Haltung: 100 Prozent der Tiere werden, lange bevor sie ihre mögliche Lebenserwartung erreichen, getötet.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] rnd (05.04.2024): Cem Özdemir über Fleischverzehr: „Weniger Fleisch, dafür bewusster“. Online abrufbar unter: https://www.rnd.de/wissen/cem-oezdemir-weniger-fleisch-dafuer-bewusster-fleischkonsum-sinkt-weiter-Z2APTXULDROARHMAP56GRIZPZI.html. (08.04.2024).
[2] Frankfurter Rundschau (2023): Milchkonsum auf Rekordtief: Pro-Kopf-Verbrauch sinkt schon wieder. Online abrufbar unter: https://www.fr.de/verbraucher/ble-milchkonsum-rekordtief-pro-kopf-verbrauch-sinkt-milchprodukte-butter-kaese-92220345.html. (08.04.2024).

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