Erfolg: Bartels-Langness Handelsgesellschaft erweitert Tierwohlrichtlinien um den Ausschluss von Affenarbeit für Kokosprodukte – PETA lobt Entscheidung und appelliert an andere Lebensmittelhändler, dem Beispiel zu folgen

Ein Affe mit einer Kette um den Hals auf einer Kokosnussfarm

Die Bartels-Langness Handelsgesellschaft erweitert ihre Tierwohlrichtlinien um den Ausschluss von Affenarbeit für Kokosprodukte. Nach einer intensiven Kampagnen- und Petitionsarbeit von PETA Deutschland e.V. legte sich der Lebensmittelhändler nun auf diesen Schritt fest. Seit 2019 hatte PETA Asien mehrere Recherchen veröffentlicht, die zeigen, wie Makakenaffen für die Kokosnussernte in Thailand misshandelt und ausgebeutet werden. PETA Deutschland e.V. lobt die Entscheidung als wegweisend und fordert andere Unternehmen auf, dem Beispiel der Bartels-Langness Handelsgesellschaft zu folgen. Dazu zählen unter anderem die Globus SB-Warenhaus Holding GmbH & Co. KG, die Coop Genossenschaft, die Denner AG und die Metro AG.

„Die Entscheidung der Bartels-Langness Handelsgesellschaft macht anderen Unternehmen deutlich, dass für Kokosprodukte keine Tiere ausgebeutet werden müssen. Es gibt zahlreiche Alternativen, wie den Anbau von Zwergpalmen oder maschinelle Erntemethoden, bei denen keine Affen ausgenutzt werden“, so Tobias Schalyo, Corporate Engagement Manager bei PETA Deutschland. „Wir sind froh, dass die Bartels-Langness Handelsgesellschaft und zahlreiche weitere Händler wie PENNY, REWE, Lidl, ALDI, EDEKA und Netto die grausame Misshandlung von Affen nicht länger unterstützen.“

Affen in Thailand für Kokosindustrie ausgebeutet – Produkte auch in Deutschland erhältlich

Im Juli 2019 sowie in den Jahren 2020 und 2022 deckten Mitarbeiter von PETA Asien systematischen Tiermissbrauch in Thailand auf. Dort wurden Makakenaffen – die den Berichten zufolge teils illegal als Babys in freier Wildbahn gefangen wurden – gezwungen, Kokosnüsse für den Export in die ganze Welt zu pflücken. Auch Deutschland importierte 2018 fast 511 Tonnen thailändisches Kokos. Während der Recherchen wurden bei den Tieren unter anderem Verhaltensstörungen und blutende Wunden festgestellt, was auf extremen Stress und artfremde Haltung und Versorgung hindeutet. Ein angebundener Affe kaute aus Verzweiflung sogar an seinem eigenen Arm. Ein anderer, ebenfalls mit einem Seil festgebunden, schrie während des „Trainings“ panisch und versuchte wegzulaufen. Auf der Ladefläche eines Fahrzeugs war ein Affe in einem Käfig eingesperrt zu sehen. Er rüttelte immer wieder an den Gitterstäben – ein verzweifelter, doch vergeblicher Versuch zu entkommen. Augenzeugen dokumentierten, dass die sensiblen Tiere teils an alten Autoreifen inmitten von Müll angekettet oder in Käfigen ausharren mussten, die kaum größer waren als sie selbst.

PETA steht seit Bekanntwerden dieser Missstände mit Unternehmen aus der ganzen Welt in Kontakt, um das Leid der Tiere in Thailand zu beenden. Mehrere Zehntausend Läden global verkaufen seit Veröffentlichung der Recherche keine Kokosmilch mehr von Marken aus Thailand, die ihre Kokosnüsse von Affen pflücken lassen.

Ein Affe mit einer Kette um den Hals auf einer Kokosnussfarm
In Thailand werden Affen für die Kokosernte ausgebeutet. / © PETA Asien

Bild- und Videomaterial kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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