Erfolg! Berliner Fashion Week zieht mit Kopenhagener Pendant gleich und verbannt ab 2026 Federn, Exotenleder und Pelz von ihren Shows

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Mode-Durchbruch nach skandinavischem Vorbild: Der Fashion Council Germany, Veranstalter der Berliner Fashion Week, hat gestern in einer Pressemitteilung angekündigt, ab Februar 2026 keine Mode aus oder mit neuen Federn, Exotenleder oder Pelz mehr auf ihren Laufstegen zuzulassen. Die Fashion Week Berlin folgt damit dem Beispiel der Copenhagen Fashion Week, die sich im März zu dem tierfreundlichen und innovativen Schritt entschieden hat. Die Berliner Modewoche übernimmt damit die offiziellen Nachhaltigkeitsrichtlinien ihres dänischen Pendants bis auf wenige spezifische Änderungen komplett. PETA Deutschland zeigt sich überaus erfreut über den Beschluss des Fashion Councils und beglückwünscht die Entscheidungstragenden ausdrücklich.

„Wir feiern den Fashion Council Germany dafür, dass er in die tierfreundlichen Fußstapfen seines Kopenhagener Pendants getreten ist und die Tierqualprodukte Exotenleder, Federn und Pelz ab 2026 von seinen Laufstegen verbannt“, so Björn Thun, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA. „Mit dem Beschluss zeigen die Verantwortlichen, dass die Ausbeutung und das Abschlachten von Alligatoren, Echsen, Pythons und Straußen keinen Platz mehr in der modernen Modewelt hat. Der einzige Wermutstropfen ist, dass recyceltes Exotenleder, Federn und Pelz noch Verwendung finden dürfen, aber dieses Problem wird sich von selbst lösen, wenn kein neues Material mehr in die Verwertungskette gelangt. Die Hauptsache ist, dass ab 2026 keine weiteren Tiere mehr für Exotenleder, Federn und Pelz für die Berliner Modewoche sterben müssen und die tierquälerischen Materialien aus der Öffentlichkeit verschwinden. Wir gratulieren zu dieser großartigen Entscheidung und fordern auch die anderen Modewochen weltweit dazu auf, das immense Tierleid hinter solchen Produkten nicht länger zu ignorieren. Ethischen und umweltfreundlichen veganen Materialien gehört die Zukunft – und die Zukunft ist jetzt!“

Neben der Fashion Week Kopenhagen und der Fashion Week Berlin haben andere Veranstaltungen wie die Fashion Weeks in Helsinki, Stockholm und Melbourne sowie große Modemarken wie Burberry und Chanel das Gebot der Stunde erkannt und Exotenleder von ihren Laufstegen verbannt.

Hintergrundinformationen

Verschiedene PETA-Recherchen der letzten Jahre haben immer wieder aufgezeigt, welches Grauen mit Exotenleder und Federn untrennbar in Verbindung steht. Das durch diese Industrien verursachte Leid steht dem Grauen der Pelzindustrie in Nichts nach. Schlangen werden bei lebendigem Leib mit Luft oder Wasser aufgepumpt und Echsen werden grausam enthauptet. Arbeiter rammen Metallstangen in das Rückgrat von Krokodilen sowie in die Gehirne von Alligatoren, um sie zu töten und schlitzen jungen Sträußen die Kehle auf, wenn sie erst ein Jahr alt sind. Eine Entscheidung gegen die Tierqualprodukte Exotenleder und Federn setzt ein wichtiges Zeichen gegen das unerträgliche Leid der Tiere hinter diesen Industrien.

Exotenleder

Die Aufnahmen der letzten PETA-Recherche im Bereich Exotenleder stammen aus einer verdeckten Ermittlung, die PETA Asien auf zwei Python-Farmen gemacht hat. Schlangenhäute dieser Farmen werden an die Gerberei „Caravel“ geliefert, die von dem französischen Konzern „Kering“ betrieben wird. Der Konzern ist wiederum der Eigentümer der Luxusmarken „Gucci“ und „Yves Saint Laurent“. Die Aufnahmen der Recherche zeigen massive Tierquälerei: Mitarbeitende fixieren Pythons gewaltsam am Hals und schlagen mit voller Wucht einen Hammer auf den Kopf der Tiere, durch den sie anschließend einen Metallhaken bohren. Daraufhin werden die Körper der Pythons vor dem Häuten mit Wasser aufgepumpt, obwohl die Tiere sich unter Qualen winden. Anschließend werden sie lebendig gehäutet.

Federn

Tiere geben ihre Federn nicht freiwillig ab. Meist stammen die Federn von völlig verängstigten Vögeln, die ihres Fleisches oder ihrer Haut wegen getötet wurden. Oftmals verbringen diese Tiere ihr gesamtes Leben in dunklen, stinkenden Hallen voller Fäkalien, die sie sich mit Tausenden Artgenossen teilen müssen. Sonnenbäder, Frischluft, Schwimmgelegenheiten oder Beschäftigungsmaterial gegen die quälende Langeweile – Fehlanzeige. Große Vögel wie Strauße werden hauptsächlich wegen ihrer Haut und ihrer Federn gezüchtet und getötet, doch auch ihr Fleisch wird verarbeitet und konsumiert. Rund 75 Prozent des weltweiten Straußenfleisches und -leders sowie ihr zum Kauf angebotenes Federkleid stammen aus Südafrika. Die zu Straußenleder verarbeitete Haut ist das profitabelste Körperteil, doch auch Straußenfedern und -fleisch werden weiterverarbeitet.

Pelz

Jedes Jahr werden Millionen Tiere auf Pelzfarmen eingesperrt. Dort müssen Wildtiere wie Füchse und Nerze ihr gesamtes Leben in völlig verdreckten, winzigen Drahtgitterkäfigen verbringen, die sich schmerzhaft in die Pfoten der Tiere eingraben. Da ihnen keinerlei Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, entwickeln viele von ihnen schwerwiegende Verhaltensstörungen. Sie drehen sich beispielsweise permanent im Kreis oder verstümmeln sich selbst. Weitere viele Millionen Kojoten, Füchse oder Waschbären werden zudem wegen ihres Fells gejagt. Viele von ihnen werden in Fallen gefangen, die tief in ihr Fleisch schneiden, während sie panisch versuchen, sich zu befreien. Oft müssen sie mehrere Stunden oder Tage so verharren, leiden an Wundbrand und sind Fressfeinden und der Witterung schutzlos ausgeliefert, bis der Jäger zurückkommt und sie erschießt oder erschlägt. Ganz gleich, ob sie gejagt oder gezüchtet werden, und unabhängig davon, ob die Felle aus China oder der EU stammen: Für Pelz leiden immer fühlende Lebewesen und die Haltungs- und Tötungsmethoden sind weltweit vergleichbar.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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