Erfolg: Ermittlungen gegen Geflügelhof Lehnertz KG wieder aufgenommen – verletzte Hühner inmitten von sterbenden und toten Tieren

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Quälerei fürs Frühstücksei: PETA erreichte im vergangenen Jahr Videomaterial aus dem Geflügelhof Lehnertz in Habscheid (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Die Aufnahmen zeigen von Milben befallene Hennen mit eitrigen Kloaken. Auch sind durch Federpicken verursachte Wunden sowie sterbende und tote Tiere zu sehen. Die Tierrechtsorganisation hatte daraufhin im Oktober 2023 die Betreiber bei der Staatsanwaltschaft Trier angezeigt. Außerdem veröffentlichte PETA weiteres Video- und Bildmaterial aus mehreren Eierbetrieben in der Eifel, die der „Gemeinschaft landwirtschaftlicher Eifel-Ei-Erzeuger“ angehören. Fünf Monate später wurde das Verfahren eingestellt, weil die Staatsanwaltschaft in den Aufnahmen lediglich eine Ordnungswidrigkeit und keine Straftat gesehen hatte. Die Begründung: Der Betrieb werde regelmäßig vom Veterinäramt Bitburg-Prüm sowie von externen Organisationen kontrolliert. Es gebe keine Hinweise auf tierschutzrechtliche Verstöße. Gegen die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Trier, das Ermittlungsverfahren einzustellen, hat PETA im Februar 2024 Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft Rheinland-Pfalz eingelegt. Im Mai 2024 wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen.

„Es ist erschreckend, dass derartige Zustände nicht direkt als Straftat betrachtet worden sind und die Ermittlungen erst auf eine PETA-Beschwerde wieder aufgenommen wurden“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Krankheiten, Verhaltensstörungen und ein vorzeitiger Tod werden einkalkuliert und auch von Behörden oftmals mit einem Schulterzucken hingenommen. Leid ist fester Bestandteil der Tierhaltung, daher schützt nur eine vegane Lebensweise Hühner und andere Tiere.“

Federpicken ist ein klares Indiz für sehr schlechte Haltungsbedingungen

Ganz gleich ob Bio-, Öko- oder konventionelle Haltung – Federpicken unter Hühnern ist eine Verhaltensstörung, die durchweg in allen Haltungssystemen vorkommt. Federpicken ist eine fehlgeleitete, umorientierte Verhaltensweise. Sie lenkt die Hühner dahin, ihre Artgenossen wie Nahrung oder ein interessantes Objekt wahrzunehmen. In den schlimmsten Fällen artet Federpicken in Kannibalismus aus. Diese Verhaltensstörungen entstehen aus umfangreichen Gründen, gehen aber oftmals auf die Haltung zurück. Wichtige Ursachen sind unter anderem die unnatürliche Haltungsumwelt und Qualzuchten. In den industriellen Haltungssystemen können die Tiere niemals arteigenen Verhaltensweisen nachgehen. Wegen fehlender Beschäftigung, falscher Ernährung, Platzmangel, schlechter Luft, wenig Einstreu und Licht oder genetischer Veranlagung stehen sie unter Stress. Nur wer vegan lebt, kann dazu beitragen, dieses Leid zu beenden.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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