Tierquäler gesucht: Einem Medienbericht zufolge wurde am Montag, dem 8. Juli, ein Pferd in Ettenheim tot aufgefunden. Die Halterin entdeckte das Tier auf einer Wiese am Ortsrand. Es handelt sich hierbei bereits um den zweiten Fall. Ein weiteres Pferd der Halterin wurde am 13. Mai ebenfalls auf einer Wiese tot aufgefunden. Vermutlich wurden beide Tiere über die Nahrung vergiftet. Ein Tierarzt konnte Giftstoff im Blut der Pferde nachweisen. Die Polizei ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und sucht Zeugen. Die Bevölkerung rund um Ettenheim wird aufgefordert, aufmerksam und vorsichtig zu sein.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Wer auch immer die beiden Pferde über die Nahrung vergiftet hat, muss gefunden werden, bevor weitere Tiere verletzt oder getötet werden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Um die überregionale Zusammenarbeit zwischen Behörden zu erleichtern, fordert PETA ein behördliches Register für Anschläge auf Pferde und bereits überführte Tierquäler. Menschen, die Pferde halten, könnten mit einem solchen Schritt zudem über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt werden.“
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Vorsichtsmaßnahmen – Tipps für Pferdehalter
PETA rät Pferdehaltern zur besonderen Aufmerksamkeit, wenn ein „Pferdehasser“ umgeht. Die Tiere sollten nachts nicht ungeschützt auf der Koppel stehen. Sofern ein Schutz der Tiere nicht möglich ist, sollten die Tiere über die Nacht in einer bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung untergebracht werden. Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein. Zudem sollten Kontrollgänge nach Möglichkeit zu unregelmäßigen Zeiten durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen ist es dabei ratsam, diese mit mindestens zwei Personen auszuführen und Mobiltelefone bei sich zu tragen. Verdächtig erscheinende Personen in der Umgebung sollten unbedingt der nächsten Polizeidienststelle gemeldet werden, ebenso wie Personen, die bereits in der Vergangenheit durch ihr Verhalten aufgefallen sind.
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.