Tiere sind keine Ware: Zoo Zajac in Duisburg hält weiterhin etliche Tiere nicht tierschutzkonform. Das beweisen aktuelle Aufnahmen, die PETA zugespielt wurden. Das am 31. Juli 2024 aufgenommene Videomaterial zeigt, dass das Zoogeschäft dabei geltende Tierschutzstandards und auch das sogenannte Säugetiergutachten ignoriert. So haben die Tiere teilweise viel zu wenig Platz und keine ausreichenden Rückzugsmöglichkeiten. Zudem sind Tiere zu sehen, die gestörte Verhaltensweisen zeigen. Die Tierhaltung soll offenbar in erster Linie Kunden anlocken. Die Tierrechtsorganisation hat die Missstände in der vergangenen Woche beim zuständigen Veterinäramt gemeldet und um sofortige Prüfung gebeten. Zudem hat PETA das Unternehmen angeschrieben und um ein Gespräch bezüglich der Missstände gebeten. Diese Bitte wurde bislang ignoriert. Die Tierrechtsorganisation fordert, dass Zoo Zajac den Tierverkauf einstellt und das Sortiment ausschließlich auf tiergerechtes Zubehör und Tiernahrung umstellt.
„Wieder einmal beweist Zoo Zajac, dass Tierwohl für das Unternehmen keine Priorität hat“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Zoo Zajac muss endlich aus dem Tierverkauf aussteigen. Das neue Videomaterial zeigt ganz eindeutig, dass Frettchen, Hühner, Faultiere und viele andere Lebewesen bei Zajac massiv leiden. Wir haben uns erneut mit der Bitte an Zoo Zajac gewandt, den Tierverkauf endlich einzustellen und das Tierleid somit zu beenden. Bis dahin sollten Tierfreunde dieses Tierqualgeschäft meiden. Es muss hier endlich etwas passieren.“
Die nachtaktiven Faultiere waren während der Besucherströme am Tag in der großen Verkaufshalle, ohne einen Zugang zu einem Außengehe zu erhalten. Auch sonst haben sie in der Halle kaum Möglichkeiten, zur Ruhe zu kommen: Selbst in dem kleinen Gehege, in das sie sich zurückziehen können, sind sie den Blicken der Besucher weiterhin ausgeliefert. Das Gehege der Frettchen ist viel zu klein für die sechs offenbar ausgewachsenen Tiere. Die sogenannten Futter-Heuschrecken warten eingepfercht in kleinen Boxen neben toten Artgenossen auf den Verkauf. Bei einem der Hühner konnte eine kahle Stelle inmitten des Federkleids an den Beinen beobachtet werden. Dem nicht zum Verkauf stehenden Rochen fehlt eine ausreichende Möglichkeit zum Eingraben in den Sand. Ein Faultier kratzt sich auf den Aufnahmen immer wieder. Eines der Frettchen isst zudem Kot.
Wildtiere können nie artgerecht gehalten werden
Zoo Zajac ist der nach eigenen Angaben größte Tierfachhandel der Welt. Auf etwa 12.000 Quadratmetern werden unter anderem hochsensible „exotische“ Tiere wie Faultiere, Präriehunde und Vögel angeboten. Hierbei handelt es sich um Wildtiere, die nicht an den Menschen gewöhnt sind und niemals artgerecht gehalten werden können. Sie leiden zumeist stark unter der Gefangenschaft. Viele Tierhalter sind schnell mit den Bedürfnissen und den teils äußerst anspruchsvollen Anforderungen der Tiere überfordert – so landen zahlreiche „Exoten“ in Tierheimen oder werden einfach ausgesetzt.
PETA veröffentlicht immer wieder Bilder, die erschreckende Zustände hinter den Kulissen der Zuchtindustrie belegen. Kleintiere – und auch immer mehr Hunde – werden bei Großzüchtern massenhaft „produziert“ und gewinnbringend vermarktet. Aus Tierschutzsicht gibt es keine verantwortungsvolle Zucht, denn jedes gezüchtete Tier nimmt einem Tier im Tierheim die Chance auf ein neues Zuhause.
Diese und weitere Motive stehen hier zum Download zur Verfügung und können für die Berichterstattung verwendet werden. Videomaterial senden wir auf Anfrage gern zu.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.