Festessen ohne Tierleid: „Weihnachten mit Frank und Familie“ nennt Schlagersänger Frank Zander sein Weihnachtsfest für Obdachlose und Bedürftige, das in diesem Jahr zum 30. Mal stattfindet. Dazu lädt er etwa 2.500 obdachlose und bedürftige Menschen zum „traditionellen Gänseessen“ ins Kongress- und Entertainment-Hotel Estrel in Berlin ein. Er erreicht sie über Einrichtungen wie Notübernachtungen, Tagesstätten, Bahnhofsmissionen und Kältebusse. PETA hat Frank Zander in diesem Jahr angeschrieben und ihn gebeten, in Zukunft auf ein veganes Menü umzusteigen. Die Tierrechtsorganisation wies in dem Schreiben neben dem Tierleid bei Fleischkonsum auch auf Umwelt- und Klimaaspekte hin und bot an, den Kontakt zu einem veganen Koch zu vermitteln. Der könnte bei der veganen Menüerstellung helfen.
„Es ist wundervoll, dass Frank Zander bedürftigen Menschen mit einem Weihnachtsmenü einen schönen Abend bereitet“, so Lisa Kainz, Fachreferentin für Ernährung und Agrarwissenschaften bei PETA Deutschland. „Jedoch leiden für dieses Essen unzählige Gänse und andere Tiere, bevor sie im Schlachthaus getötet werden. Damit Weihnachten ein Fest für alle Lebewesen wird, haben wir Herrn Zander ein veganes Menü vorgeschlagen. Bei der weihnachtlichen Fürsorge sollte immer auch das entstehende Tierleid berücksichtigt werden, das besonders durch den hohen Fleischkonsum während der Festtage, aber auch Güter wie beispielsweise Butter oder Sahne in Rezepten erzeugt wird. Mit einem tierleidfreien Weihnachtsessen würde Frank Zander ganz im Geist der Heiligen Nacht ein Zeichen für Mitgefühl und Zusammenhalt mit allen Lebewesen setzen.“
Grausame Haltungsbedingungen in der Gänsemast
Vor ihrem Tod werden Gänse meist unter katastrophalen Bedingungen gehalten, gemästet und wie Produkte behandelt. Die Zucht, die auf einen möglichst hohen Fleischansatz abzielt, führt häufig zu schmerzhaften Knochenverformungen oder Kreislauferkrankungen. Hinzu kommt die meist nicht artgerechte Haltung in großen Tiergruppen. Im Stall stehen die reinlichen Tiere auf ihren eigenen Exkrementen, die Einstreu wird während der zehn- bis 24-wöchigen Intensivmast nie vollständig gewechselt. Eine spezielle Haltungsvorschrift für die Zucht oder Mast von Gänsen gibt es in Deutschland nicht – und so müssen sich die Betriebe nur an die wenigen allgemeinen Regelungen des Tierschutzgesetzes halten. Für die sensiblen Wasservögel bedeutet das jedoch, dass ihnen nahezu alles verwehrt wird, was ein artgemäßes Leben ausmacht. Viele Gänse sterben, bevor sie zum Schlachthaus transportiert werden: Gelenkentzündungen, Atemnot, Herzanfälle oder gebrochene Beine können Folgen der Haltungsbedingungen in der Mast sein.
Über 40 Prozent der Gänse in Deutschland sterben für die Festtage
Die Lebensbedingungen der Gänse in ökologischer Haltung sind ebenfalls schlecht; auch dort werden die Tiere ausgebeutet, ihrer Bedürfnisse beraubt und gewaltsam getötet, damit der Mensch ihr Fleisch, ihre Organe und ihre Federn nutzen kann. Jedes Jahr werden allein in Deutschland Hunderttausende Gänse in Schlachthäusern getötet. Im Jahr 2023 waren es laut Statistischem Bundesamt 483.250 Gänse, über 40 Prozent davon allein im Dezember. Grund dafür ist Weihnachten. [1]
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.