Friedrichshafen: Hund „Majlo“ mutmaßlich mit Giftköder getötet – Halter bieten 3000 Euro Belohnung für Hinweise, PETA setzt Belohnung von 1000 Euro aus

Hund Majlo auf einer Matte im Garten

Hinweise gesucht: Der Meldung einer Privatperson zufolge, wurde Ende März in Friedrichshafen-Fischbach im Eichenmühleweg ein Hund im eingezäunten Garten seiner Halter vergiftet. Am 26. März starb der Vierbeiner namens „Majlo“ in stationärer Behandlung. Der Meldung zufolge aß der Pomeranian zwischen dem 22. und dem 23. März etwas am Gartenzaun. Am nächsten Tag ging es ihm dann so schlecht, dass er in die Tierklinik Ravensburg gebracht wurde. Das Ergebnis einer pathologischen Untersuchung steht derzeit noch aus. Die Tierklink geht von einer Vergiftung aus. Gegen den unbekannten mutmaßlichen Täter haben die Halter nun Strafanzeige erstattet. Zudem bieten sie 3000 Euro Belohnung für Hinweise, die zu einer rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. 

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt auch PETA eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Menschen, die in den letzten Tagen etwas Verdächtiges beobachtet oder anderweitige Hinweise haben, werden gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Wir hoffen, dass der Fall von Majlo bald aufgeklärt werden kann und der Täter so schnell wie möglich gefunden wird, bevor weitere Tiere oder Menschen in Lebensgefahr geraten“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Tierquäler zu überführen ist oft schwierig, da sie agieren, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Deshalb kann es in solchen Fällen auf jeden noch so unwichtig erscheinenden Hinweis ankommen. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Aufklärung der Taten vorantreiben sowie Tierhalterinnen und Tierhalter für das Thema sensibilisieren und warnen.“

Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen

Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, blassen oder porzellanfarbenen Veränderungen an den Schleimhäuten, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirkt schnell. Hunde sollten beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen. Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Tatverantwortlichen zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Hund Majlo auf einer Matte im Garten
Majlo wurde vermutlich im Garten seiner Halter mit einem Giftköder vergiftet. / © PETA Deutschland e.V.

Dieses und ein weiteres Foto von Majlo stehen hier zum Download zur Verfügung.

Infografik zum Thema Giftköder
PETAs „Giftköder-Flyer“ steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Außerdem hat PETA gemeinsam mit dem Tiernahrungshersteller Josera einen umfangreichen Giftköder-Ratgeber erstellt, der hier kostenlos als E-Book heruntergeladen werden kann.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf

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