Nach langem Warten hat der Buckingham Palast gegenüber PETA UK endlich bestätigt, dass sich Königin Camilla von Pelz verabschiedet. Damit tritt die Ehefrau von König Charles III. in die Fußstapfen von Queen Elisabeth II. Die mittlerweile verstorbene Regentin hatte die Zeichen der Zeit erkannt und 2019 bekannt gegeben, bei Neuzugängen in ihrer Garderobe künftig auf Kunstpelz umzusteigen. Es scheint, dass Königin Camilla damit zum ersten Mal offiziell gegen die Pelzindustrie Stellung bezieht. In der grausamen Branche werden Tiere lebenslang auf Pelzfarmen eingesperrt oder mithilfe von tierquälerischen Fangeisen bejagt. Am Ende ihres Lebens werden sie per Stromschlag oder auf andere qualvolle Weise getötet und gehäutet.
„PETA stößt mit einem Glas erlesenen Weines auf Queen Camilla an. Sie ist eine wahre Königin, denn sie steht an der Seite von 95 Prozent aller Menschen in Großbritannien, die laut Umfragen tierischen Pelz ablehnen“, so Ingrid Newkirk, Gründerin und Vorsitzende von PETA. „Es ist nur recht und billig, dass die britische Monarchie auch die britischen Werte widerspiegelt und anerkennt, dass Pelz in unserer Gesellschaft keinen Platz hat. Die Stellungnahme von Queen Camilla macht einmal mehr deutlich, wie absurd und realitätsfremd das Vorgehen des britischen Verteidigungsministeriums ist, die Mützen der königlichen Garde aus echtem Bärenfell fertigen zu lassen.“
Die grausame Jagd auf Bären
PETA UK fordert seit 20 Jahren vom britischen Verteidigungsministerium (MoD) ein Ende der Verwendung von echtem Bärenfell für Mützen der königlichen Gardesoldaten. Aufnahmen einer verdeckten Ermittlung von PETA USA in Kanada zeigen, wie Bären mit Ködern angelockt, erschossen, ausgeweidet und zerstückelt werden. Die Tiere leiden und sterben, damit ihre Felle verkauft und verarbeitet werden können – womöglich auch für die Mützen der königlichen Garde, die nichts weiter als einem zeremoniellen Zweck dienen. Erschütternde Aufnahmen zeigen, wie die ahnungslosen Tiere mit einer Armbrust erschossen werden – eine Jagdmethode, die in Großbritannien seit 1981 aufgrund von Wildtierschutzgesetzen illegal ist. Viele Bären tragen mehrfache Schusswunden davon. Immer wieder flüchten angeschossene Tiere und erleiden einen langsamen und qualvollen Tod durch Blutverlust, Infektionen, Hunger oder Dehydrierung.
Hunderte Bären für Mützen getötet
Die Fertigung einer einzigen Mütze erfordert das Fell von mindestens einem Bären. Laut öffentlichen Aufzeichnungen, die PETA UK zugespielt wurden, hat das britische Verteidigungsministerium im Zeitraum von 2017 bis 2022 insgesamt 498 Bärenfellmützen eingekauft. Und das bedeutet: Für diese 498 Mützen wurden mindestens 498 Bären getötet. Bereits 2017 hatte PETA UK dem MoD eine vorzügliche Kunstpelz-Alternative aus dem Hause ECOPEL angeboten. Der führende Anbieter von hochwertigem Kunstpelz hatte dem MoD sogar die kostenfreie Bereitstellung einer unbegrenzten Anzahl an Bärenfellmützen für einen Zeitraum von 10 Jahren zugesagt.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.