Gelsenkirchen: Fischreiher offenbar angeschossen – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

PETA Logo

Tierquäler gesucht: Einer Polizeimeldung zufolge wurde in Gelsenkirchen-Ückendorf am Montag die Polizei zum Möckernhof gerufen, nachdem eine Zeugin dort um 11:45 Uhr ein Knallgeräusch hörte und einen Fischreiher von einem Dach fallen sah. Die Beamten fanden den Vogel schwer verletzt in einem Garten und übergaben ihn der Feuerwehr. Diese brachte den flügellahmen Fischreiher in eine Tierklinik. Nun befindet sich der Vogel in der Wildvogelauffangstation in Hattingen. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutz- und Waffengesetz und bittet unter 0209 365 8112 sowie 0209 365 8240 um Hinweise.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Mit unserer Belohnungauslobung wollen wir dabei helfen, den Fall schnellstmöglich aufzuklären, bevor noch weitere Tiere oder Menschen verletzt oder getötet werden“, so Lisa Bechtloff, Fachreferentin bei PETA. „Wir hoffen, dass sich der Fischreiher gut von der Verletzung erholt und wieder in die Natur entlassen werden kann.“

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Kontakt

Kontakt
Kopieren