Tierquäler gesucht: Einer Polizeimeldung zufolge hat ein Mann am Samstagmorgen drei Hundewelpen in Gera ausgesetzt. Anwohner eines Mehrfamilienhauses beobachteten, wie der Täter zu einem Grundstück lief, die Tiere über den Gartenzaun warf und dann flüchtete. Die Zeugen sicherten die Vierbeiner und alarmierten die Polizei. Zunächst konnten die Beamten den Mann nicht ausfindig machen. Es war unklar, ob er der Hundehalter war. Im Verlauf der Ermittlungen gelang es der Polizei jedoch am Sonntag, den 28-Jährigen aus Gera zu identifizieren. Nach Überprüfung seiner Adresse stellte sich heraus, dass er der Halter der Tiere war und diese auch aussetzte. Der Mann muss sich wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz verantworten. Die Hundekinder blieben unverletzt und werden nun im Tierheim Gera versorgt. PETA hat am Montag das Veterinäramt der Stadt angeschrieben und dazu aufgerufen, – falls vorhanden – alle weiteren Tiere, die der Mann hält, umgehend in Sicherheit zu bringen. Zudem fordert die Tierrechtsorganisation in dem Schreiben, dem Verantwortlichen ein Tierhalteverbot zu verhängen.
„Wer Tiere so grausam behandelt, darf niemals wieder Verantwortung für ein Tier übernehmen“, so Lisa Redegeld, Fachreferentin bei PETA. „Der herzlose Halter hätte genug Verantwortungsbewusstsein zeigen und die Welpen im Tierheim abgeben müssen. Sie einfach über einen Zaun zu werfen und zurückzulassen, ist tierschutzwidrig und muss bestraft werden. Wir hoffen, dass das Veterinäramt unserem Appell nachkommt und ein Tierhalteverbot verhängt.“
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass das Aussetzen von Tieren laut Paragraf 3 des Tierschutzgesetzes verboten ist und ebenso den Straftatbestand der Tierquälerei nach Paragraf 17 des Gesetzes erfüllen kann. Dies kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Das Tierschutzgesetz greift auch, wenn Halter die Tiere nicht artgerecht unterbringen und versorgen oder notwendige Hilfeleistungen unterlassen.
Adoptieren statt kaufen
Hunde beim Züchter zu kaufen, verschärft die Notsituation von heimatlosen Tieren. In deutschen Haushalten leben bereits über 10,6 Millionen Hunde [1]. Um die Nachfrage nach bestimmten „Rassen“ zu befriedigen, „produzieren“ Züchter jedoch weiterhin reichlich Nachwuchs – dabei werden jährlich allein in Deutschland insgesamt etwa 350.000 Tiere im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt. 25 bis 30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim. PETA appelliert daher an alle Tierfreunde, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.