Laut einem Medienbericht ist die elfjährige Giraffendame Taziyah in der Nacht auf Montag gestorben. Die Ursache ist derzeit unklar. Am Wochenende habe es bei Taziyah gesundheitliche Komplikationen gegeben, die tierärztliche Behandlung hat den Angaben zufolge jedoch nicht geholfen. Die Todesursache ist bislang unbekannt. Vor diesem Hintergrund kritisiert PETA scharf, dass zoologische Einrichtungen an der Zurschaustellung der sensiblen Paarhufer festhalten. Mindestens 40 Giraffen sind zwischen 2007 und 2024 in deutschen Zoos verfrüht gestorben. Sie sind meist ausgerutscht und dabei tödlich verunglückt oder kamen in Narkose um. Die Tierrechtsorganisation fordert ein Nachzucht- und Importverbot für Giraffen in deutschen Zoos und appelliert an die Zoodirektion und an Oberbürgermeister Dieter Reiter, die Haltung im Tierpark Hellabrunn zu beenden.
„Der aktuelle Fall in München zeigt erneut: Die empfindlichen Giraffen können in Gefangenschaft nicht tiergerecht gehalten werden und haben nichts im Zoo zu suchen“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Auswilderungen aus deutschen Zoos finden nicht statt, weshalb auch das Argument des Artenschutzes nicht zählt. Vielmehr vegetieren die Paarhufer häufig verhaltensgestört in beengten Zoogehegen lebenslänglich vor sich hin.“
Giraffen in Zoos leiden unter gesundheitlichen Problemen und Verhaltensstörungen
In der Natur leben Giraffen in komplexen und wechselnden Sozialverbänden. Sie beanspruchen Gebiete von vielen Quadratkilometern und erleben eine Vielzahl von Umweltreizen. Der Zooalltag hingegen ist geprägt von eingeschränkten Sozialkontakten in beengten und eintönigen Zoogehegen, insbesondere im Winter. Da die Tiere nicht an kalte Temperaturen angepasst sind, verbringen sie die meiste Zeit eingesperrt im Stall. Zudem leiden Giraffen in Zoo-Gefangenschaft häufig unter Verhaltensstörungen – laut dem europäischen Zoo-Dachverband EAZA in fast jedem Zoo. [1] Durch die artwidrigen Haltungsbedingungen sind auch gesundheitliche Probleme wie Lahmheit und übergewachsene Klauen häufig. [2] Das Zoopublikum lernt somit nichts über das natürliche Verhalten und die Lebensverhältnisse der Tiere.
Giraffenhaltung leistet keinen Beitrag zum Artenschutz
Giraffen im Zoo sterben häufig deutlich vor dem Erreichen ihrer natürlichen Lebenserwartung. [1] Aufgrund ihrer empfindlichen Anatomie sind die langbeinigen Paarhufer in Zoos hohen Risiken ausgesetzt, die in den artwidrigen Gehegen immer wieder zu Stürzen und tödlichen Verletzungen führen. Enge Boxen, rutschige Böden und riskante Transporte sind charakteristisch für eine tierschutzwidrige Haltung, die zu auffällig hohen Unfall- und Sterberaten bei Giraffen führt. Einen Beitrag zum Artenschutz leisten Zoos nicht, denn in deutschen Zoos geborene Giraffen werden nicht ausgewildert. Derzeit werden Millionen an Steuergeldern für die Aufrechterhaltung der deutschen Zoobetriebe aufgebracht. PETA fordert, diese stattdessen direkt in Artenschutzprojekte in den Herkunftsländern bedrohter Tierarten zu investieren, um ihr Überleben dort zu sichern.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.