Gmund am Tegernsee: Unbekannte werfen kleine Katzen aus fahrendem Auto – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

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Hinweise gesucht: Einem Medienbericht zufolge haben Unbekannte am Freitagabend, 11. Oktober, drei kleine Katzen aus einem fahrenden Auto geworfen. Ein Zeuge beobachtete die Tat und fuhr dem schwarzen Auto nach. So konnte er zwei der drei Kitten bergen. Das erste Tier wurde im Max-Obermayer-Weg in Gmund Richtung Kaltenbrunn aus dem Fenster geworfen, das zweite auf Höhe Gut Kaltenbrunn an der Bundesstraße Richtung Gmund. Das letzte Kätzchen warfen die Unbekannten nahe dem Bahnhof Gmund auf die Straße. Dieses wurde von einem Passanten aufgehoben. Laut Medienbericht haben wenigstens zwei der Tiere ihre grausame Behandlung vorerst gut überstanden. Die Polizei Bad Wiessee ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und nimmt unter 08022-98780 Hinweise entgegen.

PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Wir möchten helfen aufzuklären, wer die Katzenbabys bei 50 km/h einfach aus dem Auto geworfen und dadurch ihren Tod in Kauf genommen hat“, so Lisa Bechtloff, Fachreferentin bei PETA. „Der oder die Täter müssen schnellstmöglich gefunden werden, bevor noch weitere Lebewesen verletzt werden. PETA fordert harte Strafen für Tierquäler, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Wer wehrlose Tiere aus quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.“

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes, und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.

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