Vorbildlich: Das im gleichnamigen Schloss befindliche Restaurant „Schloss Loersfeld“ streicht Foie gras von der Speisekarte. PETA hatte das Restaurant im Dezember angeschrieben und über das Leid der Enten und Gänse bei der Stopfleber-„Produktion“ informiert. Kurz darauf teilte das Restaurant mit, das Tierqualprodukt ab Mitte Januar von der Speisekarte zu streichen. PETA bedankt sich für die tierfreundliche Entscheidung.
„Wir freuen uns über diese ethische und entschlossene Entscheidung der Geschäftsführung“, so Dr. Tanja Breining, Biologin und Fachreferentin bei PETA. „Durch diesen Schritt bleibt zahlreichen Vögeln in Zukunft die unermesslich grausame Qual des Stopfens erspart. Wir hoffen, dass in Zukunft noch viele Restaurants diesem Beispiel folgen werden.“
In den vergangenen Jahren hat PETA gegen verschiedene Restaurants Strafanzeige wegen Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung erstattet. In Koblenz musste Ende 2022 erstmals ein von PETA angezeigter Händler eine Auflage der Staatsanwaltschaft von 500 Euro für die Einstellung des Verfahrens an einen Tierschutzverein zahlen.
Grausame Foie gras-Produktion: Männliche Tiere zwangsernährt und weibliche Küken getötet
Stopfleber bedeutet für Enten und Gänse ein unwürdiges Leben und einen qualvollen Tod. Für die „Produktion“ von Foie gras werden nur Erpel verwendet, weil die Leber der weiblichen Tiere zu klein ist und zu viel Nervengewebe enthält. Allein in Frankreich werden jedes Jahr mehr als 13 Millionen weibliche Entenküken direkt nach der Geburt am Fließband aussortiert und lebend in den Schredder geworfen, vergast oder in einer Kiste entsorgt, in der sie verhungern oder zerquetscht werden. Durch die quälerische Mast schwillt die Leber der männlichen Vögel in nur 10 bis 18 Tagen auf das bis zu Zehnfache ihres Normalgewichts an. [1] Diese Zwangsmast führt neben der pathologischen Verfettung der Leber, Steatose genannt, auch zu Atemnot, Halsverletzungen, Knochenbrüchen, Leberblutungen und Herzversagen. Viele Tiere sterben daher bereits, bevor sie in den Schlachthof kommen. [2,3] Hier werden sie elektrisch betäubt und ausgeblutet. Immer wieder kommt es vor, dass sie vor oder während des Ausblutens aufwachen und bei Bewusstsein und mit Schmerzen sterben. [4,5]
Stopfleber vielerorts verboten
Die „Produktion“ von Stopfleber ist so grausam, dass sie in mehreren Ländern der EU verboten ist. Frankreich, Spanien, Ungarn, Bulgarien und ein Teil von Belgien „produzieren“ hingegen immer noch Foie gras. Auch in Argentinien, Indien, Israel, Australien, Kalifornien und in der Türkei ist die Herstellung bereits untersagt. Sogar König Charles III verbannte Stopfleber aus all seinen Palästen. Zahlreiche Restaurants haben Foie gras auf PETAs Bitte hin bereits ausgelistet, darunter auch das HENRIKS in Hamburg und das bei Prominenten beliebte Borchardt in Berlin – eine Vorbildentscheidung gegen die tierquälerische Stopfleber.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.