Hai in Shisha-Lounge gefangen: PETA fordert Umsiedlung in artgerechtes Zuhause

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Würselen / Stuttgart, 9. November 2022 – König der Meere im Glaskasten gefangen: Das Lokal Shishalounge & Gamingclub „Durchzug“ in Würselen hält einen Hai, bei dem es sich mutmaßlich um einen Schwarzspitzen-Riffhai handelt, in Gefangenschaft. Der Fisch muss ununterbrochen im Kreis schwimmen, ist unnatürlichem Licht und Shisha-Rauch ausgesetzt und hat keine Chance, natürliche Beziehungen zu führen. Anfang Oktober dokumentierte ein Besucher den eingesperrten Meeresbewohner und wandte sich mit den Aufnahmen an PETA. Die Tierrechtsorganisation informierte das Veterinäramt in Würselen und forderte auch den Geschäftsführer in zwei Schreiben auf, ein neues, artgerechteres Zuhause für das Tier zu suchen. Bislang ist eine Antwort ausgeblieben. Auf älteren Bildern des Aquariums der Shisha-Lounge sind zwei Haie zu erkennen.

„Ein Hai ist kein Dekorationsobjekt für einen Club, sondern ein Wildtier, das den Ozean, Platz zum Schwimmen und Artgenossen braucht. Eingesperrt in einem kargen Glasgefängnis, unnatürlichen Lichtern, Unruhe und möglicherweise auch Shisha-Rauch ausgesetzt, ist das Tier immensem Dauerstress unterworfen. Dies kann zu Krankheit und einem vorzeitigen Tod führen“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA Deutschland. „Wir fordern den Inhaber auf, das Tierleid zu beenden und für den Hai ein artgerechteres Zuhause mit Artgenossen zu suchen.“

Gefangenschaft ist für Haie qualvoll
Schwarzspitzen-Riffhaie sind schnelle und gewandte Schwimmer mit gut entwickelten Sinnesorganen. Dazu gehören ein außergewöhnlich guter Gehör- und Orientierungssinn. Sie sind außerdem gesellige Tiere, die Artgenossen suchen, Freundschaften schließen und im Team arbeiten. [1] Schwarzspitzen-Riffhaie werden häufig in Gefangenschaft gehalten. Eine tierfreundliche Alternative wäre ein virtuelles Aquarium.

Andere Lokale gehen mit gutem Beispiel voran
PETAs Hinweise zeigten bei Lokalitäten in ganz Deutschland bereits Wirkung: Nachdem die Tierrechtsorganisation auf die ungeeignete Unterbringung der Fische hingewiesen hatte, wurde ein Aquarium aus dem Nachtclub Ben Briggs in Kiel entfernt. Auch das ehemalige White Trash in Berlin suchte ein neues Zuhause für die dort gehaltenen Fische. Ebenso ein Stuttgarter Billardclub. Im vergangenen Herbst führte eine Kampagne gegen einen Nachtclub im türkischen Antalya dazu, dass der Betreiber erklärte, keine Haie mehr einzusperren.

PETA betont, dass jedes Jahr mehr als 100 Millionen Haie aus den Weltmeeren gefischt und getötet werden – die meisten sterben qualvoll. Weitere Millionen der Meeresbewohner werden aus ihrem Lebensraum entführt und an die globale Aquarienindustrie verkauft. Sie sterben in Gefangenschaft meist verfrüht. Gleich nach ihrem Tod sehen sich die Verantwortlichen in der Regel nach neuen Tieren um, die sie zur Schau stellen können. Zudem sind bereits zahlreiche Haiarten vom Aussterben bedroht.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Mourier, Johann & Vercelloni, Julie & Planes, Serge. (2012). Evidence of social communities in a spatially structured network of a free-ranging shark species. Animal Behaviour. 83. 389–401. 10.1016/j.anbehav.2011.11.008.

Weitere Informationen:
PETA.de/Neuigkeiten/-Hai-Shisha-Bar

Pressekontakt: 
Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected] 

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