Tierquäler gesucht: Einer Polizeimeldung zufolge wurde in der Nacht auf Sonntag ein Hund auf einem Spielplatz an der Eleonorenstraße in Hannover entdeckt. Gegen 00:20 Uhr hörte eine Anwohnerin lautes Bellen und fand den Hund, den Unbekannte an einen Baum angebunden und zurückgelassen hatten. Die Frau alarmierte den Tierschutz, der den Vierbeiner in seine Obhut nahm. Der etwa kniehohe Hund trug ein buntes Halsband mit passender Leine und war nicht gechipt. Die Polizei hat gegen den unbekannten Halter ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet. Hinweise nimmt sie unter der Telefonnummer 0511-109 3915 entgegen.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder beim Polizeikommissariat Hannover-Limmer oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Immer wieder werden Tiere ausgesetzt und sich selbst überlassen. Den Hund an den Baum anzubinden und zurückzulassen, hätte sein Todesurteil sein können“, so Lisa Redegeld, Fachreferentin für Whistleblower-Fälle bei PETA. „Ein Tier auszusetzen ist nicht nur herzlos, sondern auch tierschutzwidrig und muss bestraft werden. Wir hoffen auf zielführende Hinweise aus der Bevölkerung, um die Verantwortlichen zu ermitteln.“
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass das Aussetzen von Tieren laut Paragraf 3 des Tierschutzgesetzes verboten ist und ebenso den Straftatbestand der Tierquälerei nach Paragraf 17 des Gesetzes erfüllen kann. Dies kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Das Tierschutzgesetz greift auch, wenn Halter die Tiere nicht artgerecht unterbringen und versorgen oder notwendige Hilfeleistungen unterlassen.
Adoptieren statt kaufen
Hunde beim Züchter zu kaufen, verschärft die Notsituation von heimatlosen Tieren. In deutschen Haushalten leben bereits über 10,6 Millionen Hunde [1]. Um die Nachfrage nach bestimmten „Rassen“ zu befriedigen, „produzieren“ Züchter jedoch weiterhin reichlich Nachwuchs – dabei werden jährlich allein in Deutschland insgesamt etwa 350.000 Tiere im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt. 25 bis 30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim. PETA appelliert daher an alle Tierfreunde, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.