Hannover: Unbekannter setzt lebendigen Hahn mit zusammengebundenen Beinen aus und überlässt ihn Kälte und Hunger – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

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Hinweise gesucht: Einem Facebook-Beitrag zufolge hat eine unbekannte Person in Hannover einem Hahn mit einem Kabelbinder die Beine zusammengebunden und das Tier in einem Hinterhof in der Isernhagener Straße im Stadtteil Vahrenwald-List ausgesetzt. Beim Auffinden des Vogels hatte sich das Plastikband bereits tief ins Fleisch des Hahns eingeschnitten. Er war unterkühlt und ist stark abgemagert. Womöglich musste der Hahn die Nacht von Donnerstag auf Freitag allein in Dunkelheit und Kälte und ohne Nahrung ausharren. Neben PETA bittet auch der Tierschutzverein Hannover um Hinweise zu Tatverdächtigen sowie zu seinem ehemaligen Halter.

PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Wir möchten helfen, aufzuklären, wer dem Hahn so etwas Schreckliches angetan und damit seinen Tod in Kauf genommen hat“, so Lisa Redegeld, Fachreferentin bei PETA. „Mit unserer Belohnungsauslobung möchten wir sowohl bei der Aufklärung helfen als auch Menschen für Übergriffe auf Tiere sensibilisieren. Der oder die Unbekannte muss gefunden werden, bevor noch weitere Tiere oder Menschen verletzt werden. Wer Tiere quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.

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