Halter des Pferdes bietet ebenfalls 1000 Euro
Tierquäler gesucht: Einem Medienbericht zufolge hat eine unbekannte Person offenbar ein Pferd auf einer eingezäunten Weide im Luisenblick vergiftet. Vermutlich wurde die bislang unbekannte Substanz am Montag, dem 11. März, dort angebracht. Eines der Pferde wurde daraufhin schwer krank und musste trotz sofortiger medizinischer Behandlung eingeschläfert werden. Die Polizeiinspektion Eichsfeld ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und sucht Zeugen, denen Personen oder Fahrzeuge aufgefallen sind.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym. Der Halter des Pferdes lobte zudem 1000 Euro für Hinweise auf, die zur Ergreifung der Täter führen.
„Es ist erschreckend, wie häufig Pferde von Menschen auf grausame Art verletzt oder sogar getötet werden. Das vergiftete Pferd muss unvorstellbar gelitten haben und der Täter hat das bewusst in Kauf genommen“, so Monic Moll, Fachreferentin bei PETA. „Häufig haben wir es in solchen Fällen mit Serientätern zu tun. Wir fordern ein behördliches Register, in dem Anschläge auf Pferde und bereits überführte Tierquäler erfasst werden. Behörden könnten effektiver auch überregional zusammenarbeiten. Menschen, die Pferde halten, würden zudem über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt, um die Tiere besser vor Angriffen schützen zu können.“
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.