Tierquäler gesucht: Einer Polizeimeldung zufolge haben Unbekannte Hühner im Ortsteil Hemfurth-Edersee gequält und anschließend ausgesetzt. Eine Spaziergängerin entdeckte die Vögel am Dienstagmittag, dem 31. Dezember, am Peterskopfweg beim Eingang des Nationalparks. Ein Huhn war bereits tot, die anderen Tiere wiesen schwere Verletzungen auf. Eine Tierärztin stellte fest, dass diese von Schüssen stammen, vermutlich durch eine Armbrust. Im Körper eines Huhns steckte ein Pfeil. Die Polizei geht aufgrund der Verletzungen und des Zustands der Tiere davon aus, dass sie bewusst gequält wurden. Hinweise nimmt die Polizeistation Bad Wildungen unter 05621/70900 entgegen.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Wir möchten helfen, aufzuklären, wer den Hühnern etwas so schreckliches angetan hat“, so Julia Weibel, Fachreferentin bei PETA. „Mit unserer Belohnungsauslobung möchten wir sowohl bei der Aufklärung helfen als auch Menschen für Übergriffe auf Tiere sensibilisieren. Der oder die Unbekannte muss gefunden werden, bevor noch weitere Tiere oder Menschen verletzt werden. Wer Tiere quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.