Hermeskeil: Unbekannte misshandeln Stute mit Gummiseil, Tier stirbt an den Folgen – PETA bietet 1000 Euro Belohnung für Hinweise

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Hinweise gesucht: Laut einem Medienbericht haben Unbekannte die Stute Spy auf einer Koppel in der Nähe von Hermeskeil misshandelt. Ein Spaziergänger entdeckte Spy und informierte ihre Halterin. Die Stute konnte sich kaum bewegen, da ihre Hinterbeine mit einem Gummiseil zusammengebunden waren. Eines ihrer Beine war stark angeschwollen und die Hufe kalt. Zudem war sie dehydriert – wie lange sie keinen Zugang zu Wasser und Heu hatte, ist unklar. Auch um ihr sechs Monate altes Kind konnte sich Spy nicht mehr kümmern. Sie wurde in eine Tierklinik gebracht. Die Ärzte vermuteten, dass sie durch den Vorfall einen Schock erlitten hat. Wieder zuhause angekommen, schlief das Tier ein und verstarb. Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet und prüft einen Zusammenhang mit einem weiteren Vorfall auf einer Pferdekoppel vom 19. Oktober. Dass Spy von den Tätern sexuell missbraucht wurde, konnte den Berichtangaben zufolge bisher nicht ausgeschlossen werden.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Menschen, die in den letzten Tagen etwas Verdächtiges beobachtet oder anderweitige Hinweise haben, werden gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Es ist erschreckend, wie häufig Pferde von Menschen auf grausame Art verletzt oder getötet werden. Spy muss unvorstellbare Schmerzen erlitten haben. Wir hoffen, dass die Verantwortlichen gefunden werden, bevor sie weitere Tiere verletzen“, so Monic Moll, Fachreferentin bei PETA. „PETA fordert ein behördliches Register, in dem Anschläge auf Pferde und bereits überführte Tierquäler erfasst werden. Behörden könnten effektiver auch überregional zusammenarbeiten. Menschen, die Pferde halten, würden zudem über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt, um die Tiere besser vor Angriffen schützen zu können.“

Vorsichtsmaßnahmen – Tipps für Pferdehalter

PETA rät Pferdehaltern zur besonderen Aufmerksamkeit, wenn ein „Pferderipper“ umgeht. Die Tiere sollten nachts nicht ungeschützt auf der Koppel stehen. Sofern ein Schutz der Tiere nicht möglich ist, sollten die Tiere über die Nacht in einer bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung untergebracht werden. Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein. Zudem sollten Kontrollgänge nach Möglichkeit zu unregelmäßigen Zeiten durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen ist es dabei ratsam, diese mit mindestens zwei Personen auszuführen und Mobiltelefone bei sich zu tragen. Verdächtig erscheinende Personen in der Umgebung sollten unbedingt der nächsten Polizeidienststelle gemeldet werden, ebenso wie Personen, die bereits in der Vergangenheit durch ihr Verhalten aufgefallen sind.

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient. PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

Das Motto der Tierrechtsorganisation lautet:

Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf

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