Hündin Ronja mit Traktor überfahren – PETA erstattet Strafanzeige gegen Landwirt

Hündin Ronja in der Tierarztpraxis

Misshandelt und entsorgt: Laut einer Whistleblower-Meldung wurde die dreijährige Hündin Ronja von ihrem Halter, einem Landwirt, beim Heraustreiben von Mutterkühen mit einem Traktor überfahren. Ihr Halter versorgte sie notdürftig, brachte sie aber erst drei Tage später zu einem Tierarzt, einen weiteren Tag später in eine Klinik. Aufgrund ihrer zahlreichen Wunden war die Amputation ihres linken Hinterbeins nötig. Doch die lebensnotwendige Behandlung lehnte der Landwirt ab und forderte, dass Ronja getötet wird. PETA hat den Fall beim zuständigen Veterinäramt gemeldet und zusätzlich am 29. Mai Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau wegen roher und quälerischer Tiermisshandlung gegen den Halter erstattet. Außerdem fordert die Organisation ein Tierhalteverbot für den Mann.

„Ronjas Geschichte zeigt wieder einmal, wie gleichgültig fühlende Lebewesen in der Tierindustrie behandelt werden. Immer wieder erreichen uns schockierende Bilder von vernachlässigten, misshandelten und toten Tieren aus den verschiedensten Bereichen der Tierhaltung“, so Lisa Bechtloff, Fachreferentin für Whistleblower-Fälle bei PETA. „Dass Ronjas Halter sie so herzlos ‚entsorgen‘ wollte, mahnt zur Sorge für die anderen Tiere auf dem Hof. Wer zulässt, dass Tiere so unzureichend versorgt werden, sollte nie mehr Verantwortung für sie übernehmen dürfen.“

Happy End für Ronja in einem neuen Zuhause

Die Whistleblower-Meldung erreichte PETA Ende Mai. Nachdem Ronja vom Traktor erfasst worden war, musste sie vier Tage auf eine Behandlung warten. Der Halter hatte der Hündin den Verband nicht korrekt angelegt, und dieser war nach Tagen an mehreren Stellen mit Exkrementen durchtränkt. Das Ausmaß ihrer Verletzungen war immens: An beiden Hinterbeinen erlitt sie tiefe und großflächige Wunden, zusätzlich eine Quetschung am Rücken sowie weitere kleine Verletzungen im Gesicht und über den hinteren Bewegungsapparat verteilt. Sie belastete ihr linkes Hinterbein nicht, war außerdem mit Flöhen übersät und machte einen vernachlässigten Eindruck. Eine Amputation des linken Hinterbeins war unabwendbar. Der Halter wollte für diese aber nicht bezahlen, sondern Ronja einschläfern lassen. Für den Preis der Behandlung könne er sich „zwei neue Hunde holen. Mit ‘nem ‚Krüppel‘“ könne er „nichts anfangen“ man könne sie „ruhig wegspritzen“, zitiert ihn die Whistleblower-Meldung. Tierliebe Menschen zahlten für die Kosten der lebensrettenden Operation und nahmen Ronja bei sich auf. Ronja hat die Operation gut überstanden und bestreitet ihr Leben nun munter auf drei Beinen – in einem tierfreundlicheren Zuhause.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Hündin Ronja in der Tierarztpraxis
Ronja wurde von ihrem Halter mit dem Traktor angefahren und sollte dann euthanasiert werden. / © PETA Deutschland e.V.

Das druckfähige Motiv und ein weiteres Foto stehen hier zum Download zur Verfügung.

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